Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Westerheims Räte auf Exkursion im grünen Wald
Revierförster Timo Allgaier stellt im Gewann Hinterer Viehtrieb Vorhaben mit Ab- und Aufforstung vor
WESTERHEIM - Unterwegs und an frischer Luft sind die Westerheimer Gemeinderat in der vergangenen Woche gewesen. Sie genossen die abendliche Stimmung im Wald, denn zusammen mit Revierförster Timo Allgaier begutachteten sie ein Waldstück im Gewann Hinterer Viehtrieb, das nördlich des Campingplatzes liegt. Der Förster erläuterte den Räten, was in diesem Waldstück in den vergangenen Jahren geschah und was da für die nächsten geplant ist.
Timo Allgaier ist Förster in Merklingen, Nellingen und Westerheim und betreut insgesamt 1500 Hektar Wald. Momentan ist Allgaier besonders wachsam, auch in diesem Gewann: Er muss den Borkenkäfer gut im Auge behalten, denn bei der derzeit herrschenden Trockenphase kann sich der Käfer gut ausbreiten. Vorkehrungen gelten da zu treffen, die beste Vorkehrung dabei wären aber Niederschläge, doch die seien momentan nicht so üppig.
Mehrere Aspekte in dem mit vielen unterschiedlichen Bäumen versehenen Waldstück im Gewann Hinterer Viehtrieb erläuterte Allgaier den Westerheimer Räten bei ihrer rund einstündigen Tour. Er zeigte eine bereits mit Douglasie und Fichte aufgeforstete Fläche, nachdem dort das durch Sturm- und BorkenkäferSchäden zugesetzte Holz aufgeräumt worden war. „Diese mit Douglasien und Fichten bepflanzte Fläche benötigt jetzt keinen Schutz mehr“, erklärte der Waldexperte. Da der Trauf durch den Borkenkäfer und Einzelwürfe immer mehr ausgelichtet werde und da dieser relativ nahe bei der Straße und zu einem Parkplatz liege, wäre eine Räumung der Traufreste sinnvoll, so Allgaier. Er verwies auf die Verkehrssicherungspflicht. Es dürfe keine Gefährdung ausgehen.
Der Revierförster führte dann die Gemeinderäte und einige Gäste zu einer Fläche mit Altholzrest, die sich durch Winterstürme und den Borkenkäferbefall im Spätsommer beziehungsweise Herbst des vergangenen Jahres verlichtet hat und wo einige Bäume Schaden erlitten haben.
„Wir haben viel Totholz im Wald. Das muss raus“, sagte Allgaier. Viele Bäume würden kein Harz mehr produzieren und das sei schlecht. Hier sei eine Räumung der Altholzbestände erforderlich und auch sinnvoll, da die großen Bäume ihr Alter erreicht haben und auf dem Holzmarkt noch Geld in die Kasse bringen würden. Die Fichten seien bis zu 110 Jahre alt und hätten ihre Hiebreife erreicht.
„Anschließend werden die gerodeten Flächen mit Laub- und Mischwald wieder aufgeforstet“, sicherte er den Räten zu. Zudem wolle er „in dem ökologisch wertvollen Waldstück“auch seltenere Bäume wie Mehl- und Vogelbeere oder Wildkirsche pflanzen. Eichen zu setzen, sei etwas problematischer, meinte Allgaier. Zudem ließ er wissen, dass für das Pflanzen von Laubmischholz Fördermittel winken. Auch auf die Naturverjüngung setzte er.