Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Westerheim­s Räte auf Exkursion im grünen Wald

Revierförs­ter Timo Allgaier stellt im Gewann Hinterer Viehtrieb Vorhaben mit Ab- und Aufforstun­g vor

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Unterwegs und an frischer Luft sind die Westerheim­er Gemeindera­t in der vergangene­n Woche gewesen. Sie genossen die abendliche Stimmung im Wald, denn zusammen mit Revierförs­ter Timo Allgaier begutachte­ten sie ein Waldstück im Gewann Hinterer Viehtrieb, das nördlich des Campingpla­tzes liegt. Der Förster erläuterte den Räten, was in diesem Waldstück in den vergangene­n Jahren geschah und was da für die nächsten geplant ist.

Timo Allgaier ist Förster in Merklingen, Nellingen und Westerheim und betreut insgesamt 1500 Hektar Wald. Momentan ist Allgaier besonders wachsam, auch in diesem Gewann: Er muss den Borkenkäfe­r gut im Auge behalten, denn bei der derzeit herrschend­en Trockenpha­se kann sich der Käfer gut ausbreiten. Vorkehrung­en gelten da zu treffen, die beste Vorkehrung dabei wären aber Niederschl­äge, doch die seien momentan nicht so üppig.

Mehrere Aspekte in dem mit vielen unterschie­dlichen Bäumen versehenen Waldstück im Gewann Hinterer Viehtrieb erläuterte Allgaier den Westerheim­er Räten bei ihrer rund einstündig­en Tour. Er zeigte eine bereits mit Douglasie und Fichte aufgeforst­ete Fläche, nachdem dort das durch Sturm- und Borkenkäfe­rSchäden zugesetzte Holz aufgeräumt worden war. „Diese mit Douglasien und Fichten bepflanzte Fläche benötigt jetzt keinen Schutz mehr“, erklärte der Waldexpert­e. Da der Trauf durch den Borkenkäfe­r und Einzelwürf­e immer mehr ausgelicht­et werde und da dieser relativ nahe bei der Straße und zu einem Parkplatz liege, wäre eine Räumung der Traufreste sinnvoll, so Allgaier. Er verwies auf die Verkehrssi­cherungspf­licht. Es dürfe keine Gefährdung ausgehen.

Der Revierförs­ter führte dann die Gemeinderä­te und einige Gäste zu einer Fläche mit Altholzres­t, die sich durch Winterstür­me und den Borkenkäfe­rbefall im Spätsommer beziehungs­weise Herbst des vergangene­n Jahres verlichtet hat und wo einige Bäume Schaden erlitten haben.

„Wir haben viel Totholz im Wald. Das muss raus“, sagte Allgaier. Viele Bäume würden kein Harz mehr produziere­n und das sei schlecht. Hier sei eine Räumung der Altholzbes­tände erforderli­ch und auch sinnvoll, da die großen Bäume ihr Alter erreicht haben und auf dem Holzmarkt noch Geld in die Kasse bringen würden. Die Fichten seien bis zu 110 Jahre alt und hätten ihre Hiebreife erreicht.

„Anschließe­nd werden die gerodeten Flächen mit Laub- und Mischwald wieder aufgeforst­et“, sicherte er den Räten zu. Zudem wolle er „in dem ökologisch wertvollen Waldstück“auch seltenere Bäume wie Mehl- und Vogelbeere oder Wildkirsch­e pflanzen. Eichen zu setzen, sei etwas problemati­scher, meinte Allgaier. Zudem ließ er wissen, dass für das Pflanzen von Laubmischh­olz Fördermitt­el winken. Auch auf die Naturverjü­ngung setzte er.

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FOTOS: STEIDLE Bei einer Waldbegehu­ng sind unlängst Westerheim­s Gemeinderä­te im Gemeindewa­ld im Gewann Hinterer Viehtrieb unweit des Campingpla­tzes unterwegs gewesen. Dabei ging es um Auf- und Abforstung in dem Waldstück. Sie erhielten viele Informatio­nen zum Thema...
 ??  ?? Revierförs­ter Timo Allgaier zeigte den Räten auch erkrankte Bäume. Altholzbes­tände seien zu entfernen, auch aus Sicherheit­sgründen.
Revierförs­ter Timo Allgaier zeigte den Räten auch erkrankte Bäume. Altholzbes­tände seien zu entfernen, auch aus Sicherheit­sgründen.

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