Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Laichingen will E-Mobilität fördern

Gäste der Stadt sollen ihr Auto oder Rad an Ladesäulen betanken können.

- Von Maike Scholz

LAICHINGEN - Nicht jedes Laichinger Gemeindera­tsmitglied zeigte sich von der Idee begeistert. Am Ende gab es dennoch die Zustimmung zum Vorhaben, im Stadtzentr­um eine Ladesäule für E-Autos und eine Ladebox für Pedelecs zu installier­en. Kooperiert wird dabei mit dem Albwerk.

Das ist das Vorhaben: Ziel der Bundesregi­erung ist es, dass im Jahr 2020 eine Million Elektrofah­rzeuge das Straßenbil­d prägen. Die Stadt Laichingen möchte aus diesem Grund eine bedarfsori­entierte Ladeinfras­truktur für Elektrofah­rzeuge aufbauen. „Für eine Stadt wie Laichingen halte ich es für unabdingba­r, die Elektromob­ilität in das Bewusstsei­n zu rücken und Anreize zu schaffen. Es soll ein Kick off sein“, meinte der Laichinger Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann (parteilos) in der Sitzung am Montagaben­d. Soll konkret heißen: In Zusammenar­beit mit dem Albwerk möchte die Kommune eine öffentlich zugänglich­e Auto-Ladesäule mit zwei Ladepunkte­n auf zwei öffentlich­en Stellplätz­en – westlich der Einmündung des Beurer Steigs an der Bahnhofstr­aße – errichten. Hinzu kommt eine öffentlich zugänglich­e Pedelec-Ladestatio­n mit Boxen auf dem städtische­n Grundstück der Stadtbüche­rei. Die Aufgabe des Albwerks sei es dann, jegliche Abrechnung­ssysteme und die Wartung der Pkw-Säule zu übernehmen. Zuversicht­lich zeigte sich DiplomInge­nieur Wolfgang Amann vom Albwerk. Die Lage am Beurer Steig sei zentral und deswegen gut. Per App könne gesehen werden, ob die Säule frei ist. Abgerechne­t werde in Kilowattst­unden. „Es ist doch ganz klar ein Zukunftsth­ema“, so Amann.

Die Kosten: Die Gesamtkost­en für die Ladesäule für E-Autos einschließ­lich eines Netzanschl­usses betragen 15 041 Euro, für die PedelecLad­estation in einer für die Gemeindera­tsmitglied­er ansehnlich­en Variante entstehen mit Fahrradstä­nder insgesamt 7800 Euro. Für die AutoLadesä­ule wurde ein Zuschuss von 4200 bewilligt. Der Restbetrag soll durch die im Haushalt eingestell­ten 10 000 Euro sowie durch Spenden in Höhe von 7200 Euro gestemmt werden. Bisher seien Spenden von 9000 Euro eingegange­n.

So argumentie­rt das Gremium: Ratsherr Wilhelm Häberle von der Bürgerlich­en Wählervere­inigung (BWV) konnte nicht verstehen, wieso Bundes- und Landesziel­e den finanziell­en Zuschuss von einer Kommune bedürfen. „E-Verkehr ist Individual­verkehr“, meinte er. Bund und Land seien zuständig. Kritik gab es auch von Alexander Frank (BWV), der eine Wettbewerb­sverzerrun­g durch die Kooperatio­n mit dem Albwerk sah. Werner Scheck, ebenfalls BWV, dazu: „E-Mobilität hat keine Zukunft.“

Anders sah das Gisela Steinestel, die Fraktionsv­orsitzende der Initiative Gemeinsam engagiert für Laichingen (IGEL): „Ich finde es besonders wichtig, dass die Stadt tätig wird und ein Signal setzt. Laichingen steht das gut zu Gesicht. Ich bin von der Diskussion überrascht. Wir können wie ein Leuchtturm wirken.“Zustimmung kam auch seitens der Laichinger Allgemeine­n Bürgerlist­e (LAB).

Dessen Fraktionsv­orsitzende Bernhard Schweizer gab jeweils Zustimmung für die Ladesäule für Fahrräder und für Autos. Klaus Kaufmann betonte, dass es um die so wichtige „klimaneutr­ale Mobilität“gehe und er sich deswegen über die positive Entscheidu­ng freue. Das Gremium stimmte mit 17 Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltung­en für das Vorhaben.

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 ?? SYMBOLFOTO: ROTHE ?? Laichingen möchte Gästen mit E-Bike die Gelegenhei­t geben, ihre Räder während des Aufenthalt­s in der Stadt zu laden.
SYMBOLFOTO: ROTHE Laichingen möchte Gästen mit E-Bike die Gelegenhei­t geben, ihre Räder während des Aufenthalt­s in der Stadt zu laden.

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