Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wenn sich Klara in die Höhe schwingt
Zirkus Nock gastiert in Laichingen – Vier Vorstellungen stehen noch an
LAICHINGEN - Der Zirkus Nock ist ein Familienunternehmen der besonderen Art – viel mehr nämlich eine Varietéshow als ein Zirkus. Das Leben unter dem blauen Sternenhimmel ihres Zeltes liegt der Familie im Blut. Die Mutter, Joanna Nock, stammt aus einer Schaustellerfamilie; der Vater, Manuel Schickler, aus einer Zirkusfamilie. Und so wachsen auch ihre Kinder in der Manege auf.
Zwischen dem Zweimast-Zelt und den Schlafwagen spielt und lernt der Nachwuchs. Die älteste Tochter Klara (10) scheint sichtlich Spaß daran zu haben, an ihren zwei Akrobatik-Tüchern Kunststücke aufzuführen. Ihre Mutter ist immer in der Nähe. Denn obwohl sich die Familie kein anderes Leben vorstellen könne, bringe das Geschäft auch viele Risiken mit sich. Nicht nur, dass die Kinder an jedem Standort eine neue Schule besuchen müssen, vielen Besuchern sei auch nicht bewusst, welches Risiko jede Aufführung mit sich bringt, sagt Joanna Nock.
Erst kürzlich stürzte die 17-jährige Jessica, die sich bei der Familie in Ausbildung befindet, während einer Aufführung. Unfälle seien natürlich keine Seltenheit bei einer Show, die Bodenakrobatik, Luftartistik, Clownerie und Rolla Rolla im Programm hat.
Sinkendes Interesse
Doch nicht nur das große Risiko, sondern auch das stetig sinkende Interesse am Zirkus ist ein Problem für die mit kleinste Zirkustruppe Deutschlands. Nock sieht das Problem vor allem bei dem schlechten Ruf, den manche Truppen geprägt haben. Ihr ist es wichtig, diesen Ruf zu verbessern. „Ich möchte, dass die Besucher das Gefühl bekommen, trotz grauen Alltags träumen zu können“, erklärt Joanna Nock. Ihre Gäste könnten sich davon noch bei den bevorstehenden Aufführungen überzeugen. Der Zirkus Nock bietet noch Shows am heutigen Donnerstag sowie am Freitag, Samstag jeweils um 18 Uhr und Sonntag um 11 Uhr an.