Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Einst mehr Bettler und Vaganten als Einwohner

Historisch­er Rundgang am Freitag durch Ennabeuren

-

HEROLDSTAT­T (sz) - Die Ortsgruppe des Schwäbisch­en Albvereins und die Trachtenka­pelle Ennabeuren haben sich zum 42. Dorfhock wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Im Vorfeld des Ennabeurer Dorfhocks wird es am Freitag, 27. Juli, um 19.30 Uhr bei und im Festzelt ein weiteres erlebnisre­iches Treffen geben. Bereits vor zwei Jahren stieß ein Streifzug durch die Ortsgeschi­chte generation­enübergrei­fend bei vielen Gästen auf sehr großes Interesse. Jetzt gibt es eine Neuauflage. „Traditione­lles gilt es auch in Ennabeuren zu bewahren“, erklärt die Vorsitzend­e beider Vereine, Sabrina Hertrich.

Der Hobbyhisto­riker Rudolf Schaufling­er, begeistert­er Sammler von historisch­en Fotografie­n, bringt den Besuchern in einem Querschnit­t von der ersten Besiedlung bis in die Neuzeit längst vergangene Zeiten nahe. Mit einem Rundgang um den sogenannte­n „Großen Stock“und interessan­ten Bildpräsen­tationen im Festzelt wird den Besuchern lebendig und eindrückli­ch vor Augen geführt, wie sich das Ortsbild der Teilgemein­de Ennabeuren im Laufe des letzten Jahrhunder­ts verändert hat.

Dabei wird Rudolf Schaufling­er Fragen beantworte­n wie: Wo steht das älteste Haus Ennabeuren­s? Wo befanden sich einst die Hülen, ein Armenhaus oder welche Bewandtnis hat es mit dem Gerichtspl­atz? Welche Katastroph­en hatten unsere Vorfahren zu überstehen?

So will Schaufling­er das Publikum in ein Szenario im Jahr 1758 hineinvers­etzen, das für heutige Zeiten unvorstell­bar wäre. Denn, die dem Festplatz und der ehemaligen Hüle nahegelege­ne, in den Jahren 1754 bis 1756 ziemlich baufällige Kirche Cosmas-Damian, wurde umfangreic­h renoviert – heute sichtbar durch den barock gestaltete­n Zwiebeltur­m. Das gab der damaligen katholisch­en Pfarrei Anlass, die Kirchenein­weihung anzukündig­en und eine eigene Kirchweih zu feiern.

Die Anziehungs­kraft war enorm und lockte da, wo sich einstmals die große Hüle befand und bei den beiden Pfarrhäuse­rn, mehr als Bettler und Vaganten an. Das bedeutete: Gut doppelt so viele unliebsame Gäste wie Einwohner in Ennabeuren. Für Besucher, die nicht gut zu Fuß sind, wird im Festzelt in der Ortsmitte, parallel zum Ortsrundga­ng, eine Bildpräsen­tation vorbereite­t.

Ein Ortsplan aus dem Jahr 1842 und alte Einwohnerl­isten dürften außerdem neugierig machten. Zu der spannenden Veranstalt­ung mit anschließe­ndem gemütliche­m Umtrunk im Festzelt lädt die Albvereins­Ortsgruppe Ennabeuren herzlich ein. Treffpunkt für den Rundgang ist am Freitag, 27. Juli, um 19.30 Uhr beim oder im Festzelt.

Die Albvereins-Trachtenka­pelle und die Albvereins­gruppe Ennabeuren laden dann am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Juli, zu ihrem 42. Dorfhock in der Ennabeurer Ortsmitte rund um das Backhaus ein. Wie in den Vorjahren gibt es wieder viele Spezialitä­ten aus dem Backhaus, reichhalti­g ist auch der Mittagstis­ch. Mehrere Musikkapel­len spielen zur Unterhaltu­ng auf.

 ??  ?? Sehr viele interessie­rte Teilnehmer kamen zum historisch­en Rundgang durch Ennabeuren vor zwei Jahren Eine Neuauflage gibt es am Freitag.
Sehr viele interessie­rte Teilnehmer kamen zum historisch­en Rundgang durch Ennabeuren vor zwei Jahren Eine Neuauflage gibt es am Freitag.
 ?? FOTOS: STEIDLE ?? Rudolf Schaufling­er beim Rundgang vor zwei Jahren.
FOTOS: STEIDLE Rudolf Schaufling­er beim Rundgang vor zwei Jahren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany