Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nellinger schlängeln sich von Stand zu Stand
100 Marktbeschicker sind beim Jakobi-Markt in der Ortsmitte der Kommune dabei
NELLINGEN - In den frühen Morgenstunden klapperte es in der Nellinger Ortsmitte. Im Zentrum der Kommune bauten am Mittwoch gut 100 Marktbeschicker ihre Stände auf. Die Nellinger hatten zum Jakobi-Markt eingeladen.
Während die Marktbeschicker noch werkelten, fand auf dem Rathausplatz der Viehmarkt statt. Mit dabei auch die siebenjährige AnnaLena Heß. Die Nellingerin hatte vier Hasen in ihrem Transportwagen dabei. „Die werden aber nicht verkauft“, sagte sie und erklärte: „Es macht mir Spaß, die Tiere auszustellen, so dass auch andere Kinder kommen und sie anschauen können.“Um das Muttertier herum hoppelten drei kleine Hasen. „Sie sind jetzt vier bis fünf Wochen alt“, wusste die Siebenjährige zu erzählen. Insgesamt habe die Familie 16 Hasen Zuhause. Ihr Lieblingstier sei zwar das Pferd, aber ein Hase sei doch sehr kuschelig. „Aber nicht alle sind zahm“, meinte die junge Tierliebhaberin.
Gegen 10 Uhr wurde es voller auf dem Gelände um das Rathaus herum. Werner Staudenmaier bot Interessierten seine Gässles- und Stieglestour an. Treffpunkt war das Heimatmuseum, das zum JakobiMarkt ebenfalls geöffnet hatte und den neugierigen Besuchern allerlei erklärte – beispielsweise zur Ernte.
Von der Glühbirne zur Bürste über Hüte, Olivenöl, Schmuck, Taschen und Spielwaren: Die Besucher schlängelten sich von Stand zu Stand. In der Ortsmitte gab es dann Rastmöglichkeiten. Ein großes Zelt war aufgebaut, um Schutz vor der Sonne zu bieten. Daneben wurde in Bücherkisten gestöbert, die die Bücherei zur Verfügung stellte. Die Kinder hatten beim Karussell und einer Schiffschaukel sowie beim Schießen ihre Freude. Da ging es in luftige Höhen und im Kreis, dann wiederum darum, eine ruhige Hand und ein gutes Auge zu beweisen.
Bereits im Mittelalter gehörten Jahrmärkte zu den wichtigsten Ereignissen von aufstrebenden Städten und Gemeinden. Die Gemeinde Nellingen erhielt im Jahr 1372 das Marktrecht von Kaiser Karl dem IV verliehen. Ursprünglich habe es in der Kommune drei Märkte gegeben, jetzt findet dieser eine immer am 25. Juli statt. Deswegen sei der Jakobi-Markt auch „der Nationalfeiertag der Nellinger“.
Die Nellinger ließen es sich nicht nehmen, stöberten entlang der Stände, trafen sich zum Austausch und genossen in der Ortsmitte den Tag bis in den Abend hinein.