Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Sommerbühne lockt mit vielen Kulturangeboten
Gelungener Start am Blautopf in Blaubeuren mit großartigen Musikern und Kabarettisten
BLAUBEUREN - Der Beginn der 14. Sommerbühnen-Saison war ein großer Erfolg für das nicht-kommerzielle, private Kulturprojekt am Blautopf. Mehr als 20 Ehrenamtliche unterstützen die Sommerbühne. Auch die Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft halten ihr die Treue. Grund dafür ist die hohe Qualität der Künstler und das große Interesse des Publikums aus ganz Süddeutschland mit bis zu 10 000 Besuchern pro Saison. 500 Plätze stehen am Blautopf bereit Blautopf - einer der schönsten Orte weit und breit.
Wer die Künstler in diesem einmaligen Ambiente live erleben will, sollte die Chance jetzt zügig nutzen. Gelegenheit dafür gibt es bis zum Finale am 11. August um 20 Uhr mit Jazz-Legende Klaus Doldinger und seiner legendären Band Passport. Der weltberühmte Saxophonist und Komponist ist seit vielen Jahren Stammgast auf der Sommerbühne. Das Konzert ist eine der wenigen Gelegenheiten, den 82jährigen Doldinger, der trotz seines hohen Alters über eine unglaubliche Energie verfügt, noch einmal live zu erleben.
Ein weiterer Höhepunkt ist Kabarettist Gerhard Polt am Samstag, 4. August um 20 Uhr, der das bayrische Wesen aufs Korn nimmt. Geschickt imitiert er engstirnige Bürger. Auch Intellektuelle, Beamte, Politiker und Neureiche kriegen ihr Fett ab. Wermutstropfen: Polt ist schon seit Wochen ausverkauft.
Auch Experimente am Blautopf
Rückblick: Auch Andreas Rebers und Keuler, zwei weitere Stars der deutschen Kabarett-Szene, kamen beim Publikum bestens an. Doch Namen sind nicht alles. Deshalb die Aufforderung von SommerbühnenOrganisator Peter Imhof, nicht nur auf bekannte Namen zu setzen: „Die Kultur lebt auch vom Experimentieren, vom Entdecken neuer Musiker und Künstler. Auch in der zweiten und dritten Reihe gibt es spannende Leute, die auf jeden Fall einen Besuch auf der Sommerbühne wert sind.“
Ein gutes Beispiel dafür ist Sängerin Siyou & Band aus Ulm, die zum Auftakt der vierwöchigen Sommerbühne mit ihrem großen Gospelchor ein mitreißendes Charity-Konzert hingelegt hat. Der Chor wurde extra für dieses Projekt zusammengestellt. Die Einnahmen wurden für die Renovierung des Matthäus-Alber-Hauses in der Blaubeurer Altstadt gespendet. Veranstalter war der evangelische Kirchenbezirk Blaubeuren.
Ein musikalischer Höhepunkt der Saison war der englische Sänger Ola Onabule mit seiner außergewöhnlichen Stimme. In seiner Heimat gilt er als Top Act auf großen Festival-Bühnen. In Deutschland ist er noch nicht so bekannt. Der Engländer hat sich bei seinem Besuch in Blaubeuren übrigens sehr für den Blautopf und das urgeschichtliche Museum interessiert, besonders für die berühmte, mehr als 30.000 Jahre alte Schwanenflügelknochen-Flöte.
Sehr gut angekommen ist auch die Turbo-Balkan-Bass-Band „Bubliczki“aus Polen, die mit ihrer Musik eine Tanzparty entfacht hat (wir berichteten). Auch die „Bigfunk Latin Jazz Band“war ein Erlebnis, hätte aber mehr Publikum verdient. Die Stadtkapelle Blaubeuren dagegen hatte trotz Nieselregen volle Ränge und zeigte sich in Bestform (wir berichteten). Mit der Easy-Jazz-Formation „Foaie Verde“und Loisach Marci – eine wilde Mischung aus Landler, Hip-Hop, Blues und Elektrobeat - hat die Sommerbühne zwei weitere Volltreffer gelandet.
Am kommenden Wochenende, 4. und 5. Augsut, beginnt die letzte Etappe der Saison. Vielseitigkeit ist Trumpf. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das „Foosion Ensemble“am Freitag, 3. August um 20 Uhr. Die jungen Männer des A-Capella-Ensembles gehören zu den begabtesten Sängern des berühmten „Dresdner Kreuzchors, einer der ältesten Knabenchöre Europas. Neben Volksliedern singen die Jungs vor allem klassische, geistliche und moderne Musik – eine Zeitreise durch die Jahrhunderte.
Anne Haigis musiziert
Sängerin Anne Haigis bietet am Sonntag, 5. August um 19 Uhr ebenfalls ein breites Spektrum mit Southern Rock, Blues, Jazz, Gospel und Folk, begleitet von Gitarrist Jens Filser. Und – last not least - die „Arge Blautof“: Sie gibt am vorletzten Sommerbühnentag, Freitag 10. August, um 20.30 Uhr, einen spannende Einblicke in die Tiefen der Blauhöhle und deren Erforschung in den vergangenen 22 Jahren – mit beeindruckendem Bild- und Filmmaterial.