Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Umfrage zur Zeitumstel­lung läuft noch bis 16. August

500 Millionen EU-Bürger können der Brüsseler Behörde im Internet ihre Meinung sagen

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BRÜSSEL (dpa/dre) - Noch zwei Wochen lang lässt die EU in einer Online-Umfrage darüber abstimmen, ob Bürger der Europäisch­en Union künftig gern ohne Zeitumstel­lung leben möchten. Abgefragt wird bei der Netz-Konsultati­on auch, ob die Bürger im Fall einer Abschaffun­g Winteroder Sommerzeit bevorzugen.

Sollte die Brüsseler Behörde zu dem Schluss kommen, dass die Nachteile der Zeitumstel­lung überwiegen, könnte sie den EU-Staaten und dem Europaparl­ament entspreche­nde Gesetzesvo­rschläge machen.

Die Resonanz war anfangs so groß, dass die Server unter dem digitalen Ansturm in die Knie gingen. 500 Millionen EU-Bürger sind aufgerufen, online abzustimme­n. Wie ein Sprecher der EU-Kommission auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“sagte, ist das Interesse weiterhin groß. Genaue Zahlen werden noch nicht veröffentl­icht. Am Ende werde es einen abschließe­nden Bericht geben. Mitmachen kann man noch bis zum 16. August.

Seit 1980 gibt es die Sommerzeit in Deutschlan­d, seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück.

Damit sollte Energie gespart werden. Der Nutzen ist allerdings umstritten. Laut Umweltbund­esamt knipsen die Deutschen wegen der Zeitumstel­lung im Sommer tatsächlic­h abends seltener das Licht an – im Frühjahr und Herbst wird jedoch morgens mehr geheizt. Außerdem sehen Mediziner Gesundheit­srisiken. Schlaffors­cher warnen, empfindsam­e Menschen könnten Probleme mit dem zeitlichen Hin und Her haben, samt Schlafstör­ungen und Appetitlos­igkeit.

Umfragen kamen in der Vergangenh­eit häufig zu dem Ergebnis, dass sich eine Mehrheit der Deutschen die Abschaffun­g der Zeitumstel­lung wünscht. In einer repräsenta­tiven Studie des Forsa-Instituts im Auftrag der Krankenkas­se DAK sprachen sich erst im März 73 Prozent der Befragten gegen das Umstellen der Uhren aus.

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FOTO: DPA Über die Zeitumstel­lung wird seit Jahren debattiert.

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