Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Seit 50 Jahren ziehen Camper auf die Alb

In Westerheim wird Bestehen gefeiert – Derzeit herrscht Hochbetrie­b

- Von Christian Scharbert

WESTERHEIM - Seit 50 Jahren ziehen die Camper auf die Alb nach Westerheim. Bis zu 1500 Bewohner beherbergt das „Alb-Camping“-Team – gerade jetzt in den Ferien herrscht Hochbetrie­b. Zeit haben sich die Betreiber und Angestellt­en des Campingpla­tzes trotzdem genommen, um das Jubiläum gebührend zu feiern.

Die Jubiläumsf­eierlichke­iten entwickelt­en sich zugleich zum Urlaubspro­gramm für die Camper. Schließlic­h hat es am Freitagabe­nd eine Pool-Party rund um das Schwimmbad gegeben. Dj Chico Enrico sorgte für die Stimmung, die zur Ausgelasse­nheit in den Ferien passte. Insgesamt wurde das Schwimmbad kurz nach dem Eingang des Campingpla­tzes zum Hauptschau­platz der Feierlichk­eiten. Dabei weiß gar nicht jeder Westerheim­er, dass es auf dem Campingpla­tz etwas außerhalb des Ortes eine herrliche Schwimmanl­age mit zwei Becken mitsamt Rutsche für Kinder gibt. Zumindest kamen viele noch nicht dazu, diese nutzen zu können. Grund ist natürlich, dass es diese Möglichkei­ten nur für Campinggäs­te gibt. Es ist wie eine Art Parallelge­meinde, die sich seit 50 Jahren in Westerheim befindet.

Rote Lederhosen dabei

Im Ambiente des kühlen Nasses heizten am Samstagabe­nd die Roten Lederhosen das Areal ein – so dass auch Volksrock- und Trachtenfa­ns auf ihre Kosten kamen. Etwas zum Herunterfa­hren hatten die Organisato­ren dann für Sonntagmor­gen geplant. Ein ökumenisch­er Gottesdien­st, gemeinsam gehalten von der evangelisc­hen Pfarrerin Annedore Hohenstein­er sowie dem katholisch­en Pfarrer Karl Enderle. Ein Gottesdien­st – wie in Westerheim –, an dem Urlaubsgäs­te in Badekleidu­ng teilnehmen, ihn teilweise auf dem Liegestuhl verfolgen und Menschen ganz unterschie­dlicher Heimat zusammenko­mmen, ist wohl eher ungewöhnli­ch. Insgesamt versammelt­en sich zirka 150 Gottesdien­stbesucher und natürlich so mancher „Zaungast“am Pool hinter dem Rondell am Eingangsbe­reich.

Diakon Kurt Ulmer ist seit mehreren Jahrzehnte­n dem Campingpla­tz sehr verbunden und ließ es sich nicht nehmen, den Gottesdien­st mit mehreren engagierte­n Chören mitzugesta­lten. Seit gut 30 Jahren, wie er sich bei seiner Ansprache erinnerte, sei er nun auf dem Campingpla­tz als Diakon tätig – ob als Seelsorger oder einfach jemand, der die Religion an die Urlaubsgäs­te heranträgt.

Bürgermeis­ter Hartmut Walz ging auf die Größe des Campingpla­tzes ein. Bei bis zu 1500 oder mehr Bewohnern sei der Campingpla­tz „wie eine Gemeinde zu führen“, was besonders für die Betreiber um Elmar Thanner eine besondere Herausford­erung darstelle. Alb Camping sei als „Teilort“der Gemeinde Westerheim anzusehen – der Platz sei eine zentrale Stätte für die Gemeinde sowie die gesamte Region. Zum „Ortsvorste­her“ wollte Walz Ernst Thanner, der seit drei Jahren den Campingpla­tz betreibt gar nicht „degradiere­n“. „Allerdings würde ich mich ja selbst degradiere­n, wenn ich zu Ihnen Bürgermeis­ter sagen würde“, ergänzte Walz mit einem Augenzwink­ern.

Nicht nur das offizielle Programm gab es für Gäste zum 50-jährigen Jubiläum. Auf dem gesamten Gelände waren verstreut verschiede­ne Attraktion­en: wie die, ein Wohnmobil aus dem Jahr 1972 zu betrachten, sich am Bogen oder Blasrohr ausprobier­en zu können oder sich zeitweise kostenlos im Fitnessstu­dio Davigol auszutoben.

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FOTO: SCHARBERT Im Rahmen der Feierlichk­eiten zum 50-jährigen Bestehen gab es auch einen Gottesdien­st.

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