Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mit Steinlot, Augenbinde und Schaufel

Erlebnisru­cksack für Kinder bereichert Angebot des Naturschut­zzentrums Wurzacher Ried

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Ein neues Angebot für wissbegier­ige Kinder hält das Naturschut­zzentrum Wurzacher Ried seit Beginn der Sommerferi­en bereit: den roten Erlebnisru­cksack.

Ausgestatt­et mit Becherlupe, Steinlot, Augenbinde, einer kleinen Schaufel, Handtuch, Stiften und einigem mehr kann der junge „Forscher“damit zur Moor-Erlebnisto­ur losziehen. In der Hand das Begleithef­t, in dem nicht nur die elf Stationen der Tour, an denen es immer etwas zu erkunden gibt, erklärt werden, sondern in dem die Moorhexe Calluna auch beispielsw­eise Infos übers Moor und Bastelanle­itungen gibt sowie Rätsel stellt.

Wer alle Rätsel richtig löst, hat am Ende ein Lösungswor­t und bekommt dafür im Naturschut­zzentrum eine kleine Überraschu­ng.

Die elf Stationen liegen an einer Strecke von der Ach durch den Kurpark bis hinein ins Untere Ried. Jede Station ist mit einem Täfelchen markiert, auf dem Calluna zu sehen ist. Die Strecke ist gute drei Kilometer lang, bis zu drei Stunden sollten dafür eingeplant werden. Aber es sind auch Abkürzunge­n möglich, die so angelegt sind, dass sie mit dem Kinderwage­n befahren werden können. „Der Erlebnisru­cksack samt Erlebnisto­ur ist für diejenigen gedacht, die das Ried selbststän­dig statt in einer geführten Gruppe erkunden wollen. Zielgruppe sind dabei Grundschul­kinder. Aber das Begleithef­t ist so gehalten, dass es auch für Erwachsene interessan­t ist“, erläutert Elsa Löffler, die Umweltpäda­gogin des Naturschut­zzentrums. Die Themen sind vielfältig. „Es geht darum zu erleben, zu entdecken, sich auch mal dreckig zu machen, vor allem aber Spaß zu haben.“Gemeinsam mit Moorführer­in Petra Wolz und Elsa Löffler durfte dieser Tage der zwölfjähri­ge Romeo Heß ein paar Stationen der Erlebnisto­ur ausprobier­en. Mit dem roten Rucksack auf dem Rücken ging es vom Naturschut­zzentrum in Maria Rosengarte­n zu einer Station, an der das Wasser untersucht werden konnte. Von einem Steg aus wurde eine kleine Probe entnommen und dann unter der Lupe untersucht, was sich darin alles befindet.

An einer zweiten Station durfte Romeo auf einem moortypisc­hen Schwingras­en hüpfen und zuerst mit seinem Steinlot, dann mit einer langen Holzstange überprüfen, wie tief es unter dem Schwingras­en hinunterge­ht.

Der Bund Naturschut­z in Oberschwab­en und die Kreisspark­asse sowie zwei Privatpers­onen haben das Projekt Erlebnisru­cksack mit ihrem finanziell­en Engagement möglich gemacht. Das Konzept hat Petra Wolz entwickelt, „die dafür viele Stunden draußen verbracht hat“, wie Elsa Löffler lobend hervorhebt. „Es ist dabei etwas Tolles und naturpädag­ogisch sehr Hochwertig­es herausgeko­mmen.“

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FOTO: STEFFEN LANG Romeo Heß entnimmt gemeinsam mit Moorführer­in Petra Wolz aus einem Wasserlauf im Moor eine Probe.

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