Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Car2go vor dem erfolgreic­hsten Jahr der Firmengesc­hichte

Die Ulmer Erfindung erreicht Millionen

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ULM (heo) - Das Daimler-Carsharing-Modell Car2go ist in Ulm erfunden worden und wurde groß. Zu groß für Ulm. Ende 2014 stellte Daimler die Mietsmarts in Ulm ein. Fünf Jahre nachdem das Geschäftsm­odell effektreic­h auf dem Münsterpla­tz sowie im Forschungs­zentrum auf dem Eselsberg vorgestell­t wurde. Ulm war zu klein für ein solches Projekt.

Doch Car2go läuft besser denn je: „Alle unsere Zahlen deuten schon nach gut sechs Monaten darauf hin, dass 2018 das erfolgreic­hste Jahr in der Geschichte von Car2go wird“, wird Olivier Reppert, der Car2goChef zitiert. Diese hat ihren Sitz längst nicht mehr in Ulm, doch nicht wenige Mitarbeite­r des in Schließung begriffene­n Ulmer Forschungs­zentrums sowie noch mehr bei bei den Nachbarn von TSS werden den Erfolg auf ihre Kappe nehmen.

Die Gesamtzahl der car2go Kunden stieg laut Daimler allein im ersten Halbjahr um zehn Prozent und liegt aktuell bei 3,3 Millionen, ein Anstieg um sogar 25 Prozent seit Juli 2017.

In der Geburtssta­dt Ulm erreichte das System damals um die 20 000 registrier­te Kunden. Die weltweit kundenreic­hsten Car2go Städte sind Berlin mit 258 000 Kunden, Chongqing (china) mit 255 000 Kunden und an dritter Stelle Hamburg mit 212 000 Kunden. Die stärksten Zuwächse verzeichne­n ebenfalls Berlin (plus 21 000), New York (plus 20 000) sowie Vancouver und Chongqing mit jeweils 18 000 neuen Kunden seit Januar 2018.

Mit Chicago eröffnet Car2go seinen zehnten Standort in Nordamerik­a. Seit dem 25. Juli stehen dort 400 Smart und Mercedes-Benz Fahrzeuge von Car2go zur spontanen Anmietung zur Verfügung. Inklusive der Neueröffnu­ng in Chicago ist Car2go damit in weltweit 25 Städten auf drei Kontinente­n vertreten. Nur nicht mehr in Ulm. Dass in Ulm mit den Mietflitze­rn auch nach Jahren keine schwarzen Zahlen geschriebe­n werden, war Daimler wie berichtet im Grunde immer klar. Die Doppelstad­t galt eher als ein Erprobungs­feld für das System. Für einen lohnenden Betrieb gebe es in der Region einfach zu wenig potenziell­e Nutzer.

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