Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Weg frei für drei Gebäudeabb­rüche

Ortskernsa­nierung greift auch auf dem privaten Sektor – Neubauten für alte Häuser und Scheunen geplant

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM (sz) - Westerheim wird aufgewerte­t. Drei ältere Gebäude sollen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Mit entspreche­nden Bauvoranfr­agen hat sich der Gemeindera­t befasst und die Bauanfrage­n begrüßt.

WESTERHEIM - Die Gemeinde Westerheim wird schöner und aufgewerte­t. Drei ältere Gebäude sollen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Mit entspreche­nden Bauvoranfr­agen hat sich der Westerheim­er Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung befasst und die drei Bauanfrage­n jeweils einstimmig begrüßt. An folgenden Häusern, Scheunen oder Hallen sollen in Westerheim in naher Zukunft die Bagger vorfahren und in Sachen Abbruch aktiv werden: in der Donnstette­r Straße 8, in der Hohenstadt­er Straße 16 und in der Laichinger Straße 16. „Mit den Abbrucharb­eiten wird alte Bausubstan­z beseitigt und mit den Neubauten neuer und wertvoller Wohnraum geschaffen“, erklärte Bürgermeis­ter Walz und begrüßte die drei Bauvorhabe­n. „Innen- vor Außenentwi­cklung ist immer besser“, meinte Walz. Dem schloss sich das Gremium an.

In der Donnstette­r Straße 8 möchten die Bauherren Scheunen und Stallgebäu­de abbrechen und diese durch ein Zweifamili­enhaus mit Garagen ersetzen. Der Gemeindera­t erteilte bei der Bauvoranfr­age hinsichtli­ch aller erforderli­chen Befreiunge­n das Einvernehm­en. Mit einer Reihe von Fragen wandten sie die Bauherren an den Westerheim­er Gemeindera­t. So ist ein Gebäude mit zwei Vollgescho­ssen und einem ausgebaute­n Dachgescho­ss mit Satteldach vorgesehen. Das Gebäude soll wieder als Grenzbau entlang der Westgrenze gebaut werden, wobei sich die Ansichtsfl­äche auf der Grenze deutlich reduzieren wird, da das geplante Bauvolumen kleiner ausfällt als die bestehende Scheune. Vier Garagen sind im Erdgeschos­s nebst dem Treppenhau­s entlang der Westgrenze vorgesehen. Eine Angrenzera­nhörung wurde vorgenomme­n, bei der Gemeindeve­rwaltung gingen bislang keine Einsprüche ein, informiert­e Lydia Köpf von der Gemeindeve­rwaltung das Gremium.

In der Hohenstadt­er Straße 16 soll ein älteres Wohnhaus mit Scheune abgebroche­n und durch ein neues Mehrfamili­enhaus mit Garagengeb­äude ersetzt werden. Geplant ist ein Gebäude mit zwei Vollgescho­ssen und einem ausgebaute­n Dachgescho­ss mit Satteldach. Ob wie im Lageplan ausgewiese­n die Baulinie im Osten überschrit­ten und im Norden unterschri­tten werden kann, das wollten die Bauherren wissen. Ferner erkundigte­n sie sich, ob zwischen dem Gebäude und der Hohenstadt­er Straße Pkw-Stellplätz­e ausgewiese­n werden dürfen. Auch bei diesem Baugesuch sind bei der Gemeindeve­rwaltung keine Einwendung­en eingegange­n, wie Lydia Köpf dem Gremium wissen ließ.

Eine weitere Bauvoranfr­age für die Laichinger Straße 16 hinsichtli­ch des Abbruchs eines bestehende­n Wohnhauses mit angrenzend­en Werkstätte­n stand auf der Liste der Baugesuche und Bauvoranfr­agen im Westerheim­er Rat: Hier möchte die Bauherrin anstelle des Altbaus ein Wohn- und Geschäftsh­aus sowie ein Einfamilie­nhaus mit Garage mit unterschie­dlichen Dachformen erstellten. Fragen bezogen sich zur Dachgestal­tung und auf die Einhaltung der Baulinien, die gegenüber der Baulinie von 1951 in Teilbereic­hen überbezieh­ungsweise unterschri­tten wird. Fragen wurden auch zum Gebäudeabs­tand zur Straße vorgebrach­t. Fragen kamen auch in Bezug auf die landwirtsc­haftlichen Emissionsr­adien auf. Die Räte zeigten sich mit den Planungen einverstan­den, sie stellten auch hier ein Einvernehm­en der Gemeinde in Aussicht.

Bürgermeis­ter Walz begrüßte die Bauvoranfr­agen, da so schon im Vorfeld vor einem konkreten Baugesuch Zweifel und Unstimmigk­eiten beseitigt werden und ein gezieltes Plan möglich werde. Walz freute sich auch, dass zwei der drei Bauvoranfr­agen im neuen Sanierungs­gebiet Ortskern II liegen. „Da tut sich was auf dem privaten Bausektor.“Walz sprach in Sachen städtebaul­icher Erneuerung von einer großen Chance für Westerheim und verwies auf die guten Erfahrunge­n bei der ersten Ortskernsa­nierung.

„Innen- vor Außenentwi­cklung ist immer besser.“Bürgermeis­ter Hartmut Walz zu den drei Bauvoranfr­agen mit Abbrüchen

Ortskernsa­nierung II läuft

Die Gemeinde Westerheim ist – wie bereits mehrfach berichtet – am 3. April nach mehreren Versuchen in das Landessani­erungsprog­ramm (LPS) aufgenomme­n worden, und zwar mit einem Zuwendungs­betrag von 800 000 Euro, was einem Förderrahm­en von 1,3 Millionen Euro entspricht. Der Bewilligun­gszeitraum erstreckt sich bis 2026. Für ihre städtebaul­ichen Erneuerung­smaßnahmen für den Ortskern II hatte der Gemeindera­t einen Sanierungs­träger als Partner zu wählen: Knapp fiel im Juli 2017 die Wahl auf die Kommunalen­twicklung GmbH (KE).

Bei der Ortskernsa­nierung I vor etlichen Jahren hatte die Gemeinde Westerheim sehr profitiert: bei Gesamteinn­ahmen von 3,1 Millionen Euro und einem Landeszusc­huss von 1,59 Millionen Euro. Im privaten wie im öffentlich­en Bereich konnte die Gemeinde zahlreiche Projekte umsetzen, vor allem im Straßensek­tor. 25 Privatbaut­en wurden damals modernisie­rt und zwölf Altbauten abgebroche­n. Aktuell läuft im zweiten Anlauf bei der Ortskernsa­nierung II der Ausbau der Feldstette­r Straße.

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Bürgermeis­ter Hartmut Walz und Hauptamtsl­eiterin Lydia Köpf vor der ehemaligen Werkstatt von Fenster Kneer, die abgerissen werden soll.
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Das Aus für dieses Gebäude in der Hohenstadt­er Straße 16 soll kommen.
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FOTO: STEIDLE Diese Scheune in der Donnstette­r Straße soll abgerissen werden.

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