Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Weg frei für drei Gebäudeabbrüche
Ortskernsanierung greift auch auf dem privaten Sektor – Neubauten für alte Häuser und Scheunen geplant
WESTERHEIM (sz) - Westerheim wird aufgewertet. Drei ältere Gebäude sollen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Mit entsprechenden Bauvoranfragen hat sich der Gemeinderat befasst und die Bauanfragen begrüßt.
WESTERHEIM - Die Gemeinde Westerheim wird schöner und aufgewertet. Drei ältere Gebäude sollen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Mit entsprechenden Bauvoranfragen hat sich der Westerheimer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung befasst und die drei Bauanfragen jeweils einstimmig begrüßt. An folgenden Häusern, Scheunen oder Hallen sollen in Westerheim in naher Zukunft die Bagger vorfahren und in Sachen Abbruch aktiv werden: in der Donnstetter Straße 8, in der Hohenstadter Straße 16 und in der Laichinger Straße 16. „Mit den Abbrucharbeiten wird alte Bausubstanz beseitigt und mit den Neubauten neuer und wertvoller Wohnraum geschaffen“, erklärte Bürgermeister Walz und begrüßte die drei Bauvorhaben. „Innen- vor Außenentwicklung ist immer besser“, meinte Walz. Dem schloss sich das Gremium an.
In der Donnstetter Straße 8 möchten die Bauherren Scheunen und Stallgebäude abbrechen und diese durch ein Zweifamilienhaus mit Garagen ersetzen. Der Gemeinderat erteilte bei der Bauvoranfrage hinsichtlich aller erforderlichen Befreiungen das Einvernehmen. Mit einer Reihe von Fragen wandten sie die Bauherren an den Westerheimer Gemeinderat. So ist ein Gebäude mit zwei Vollgeschossen und einem ausgebauten Dachgeschoss mit Satteldach vorgesehen. Das Gebäude soll wieder als Grenzbau entlang der Westgrenze gebaut werden, wobei sich die Ansichtsfläche auf der Grenze deutlich reduzieren wird, da das geplante Bauvolumen kleiner ausfällt als die bestehende Scheune. Vier Garagen sind im Erdgeschoss nebst dem Treppenhaus entlang der Westgrenze vorgesehen. Eine Angrenzeranhörung wurde vorgenommen, bei der Gemeindeverwaltung gingen bislang keine Einsprüche ein, informierte Lydia Köpf von der Gemeindeverwaltung das Gremium.
In der Hohenstadter Straße 16 soll ein älteres Wohnhaus mit Scheune abgebrochen und durch ein neues Mehrfamilienhaus mit Garagengebäude ersetzt werden. Geplant ist ein Gebäude mit zwei Vollgeschossen und einem ausgebauten Dachgeschoss mit Satteldach. Ob wie im Lageplan ausgewiesen die Baulinie im Osten überschritten und im Norden unterschritten werden kann, das wollten die Bauherren wissen. Ferner erkundigten sie sich, ob zwischen dem Gebäude und der Hohenstadter Straße Pkw-Stellplätze ausgewiesen werden dürfen. Auch bei diesem Baugesuch sind bei der Gemeindeverwaltung keine Einwendungen eingegangen, wie Lydia Köpf dem Gremium wissen ließ.
Eine weitere Bauvoranfrage für die Laichinger Straße 16 hinsichtlich des Abbruchs eines bestehenden Wohnhauses mit angrenzenden Werkstätten stand auf der Liste der Baugesuche und Bauvoranfragen im Westerheimer Rat: Hier möchte die Bauherrin anstelle des Altbaus ein Wohn- und Geschäftshaus sowie ein Einfamilienhaus mit Garage mit unterschiedlichen Dachformen erstellten. Fragen bezogen sich zur Dachgestaltung und auf die Einhaltung der Baulinien, die gegenüber der Baulinie von 1951 in Teilbereichen überbeziehungsweise unterschritten wird. Fragen wurden auch zum Gebäudeabstand zur Straße vorgebracht. Fragen kamen auch in Bezug auf die landwirtschaftlichen Emissionsradien auf. Die Räte zeigten sich mit den Planungen einverstanden, sie stellten auch hier ein Einvernehmen der Gemeinde in Aussicht.
Bürgermeister Walz begrüßte die Bauvoranfragen, da so schon im Vorfeld vor einem konkreten Baugesuch Zweifel und Unstimmigkeiten beseitigt werden und ein gezieltes Plan möglich werde. Walz freute sich auch, dass zwei der drei Bauvoranfragen im neuen Sanierungsgebiet Ortskern II liegen. „Da tut sich was auf dem privaten Bausektor.“Walz sprach in Sachen städtebaulicher Erneuerung von einer großen Chance für Westerheim und verwies auf die guten Erfahrungen bei der ersten Ortskernsanierung.
„Innen- vor Außenentwicklung ist immer besser.“Bürgermeister Hartmut Walz zu den drei Bauvoranfragen mit Abbrüchen
Ortskernsanierung II läuft
Die Gemeinde Westerheim ist – wie bereits mehrfach berichtet – am 3. April nach mehreren Versuchen in das Landessanierungsprogramm (LPS) aufgenommen worden, und zwar mit einem Zuwendungsbetrag von 800 000 Euro, was einem Förderrahmen von 1,3 Millionen Euro entspricht. Der Bewilligungszeitraum erstreckt sich bis 2026. Für ihre städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen für den Ortskern II hatte der Gemeinderat einen Sanierungsträger als Partner zu wählen: Knapp fiel im Juli 2017 die Wahl auf die Kommunalentwicklung GmbH (KE).
Bei der Ortskernsanierung I vor etlichen Jahren hatte die Gemeinde Westerheim sehr profitiert: bei Gesamteinnahmen von 3,1 Millionen Euro und einem Landeszuschuss von 1,59 Millionen Euro. Im privaten wie im öffentlichen Bereich konnte die Gemeinde zahlreiche Projekte umsetzen, vor allem im Straßensektor. 25 Privatbauten wurden damals modernisiert und zwölf Altbauten abgebrochen. Aktuell läuft im zweiten Anlauf bei der Ortskernsanierung II der Ausbau der Feldstetter Straße.