Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Verwaltung will Anwohner-Sorgen ernst nehmen

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SCHELKLING­EN (jon) - Im Zuge der Entwicklun­g des Wohngebiet­s „Oberes Berntal“hat die Spitze der Schelkling­er Stadtverwa­ltung am Donnerstag Gesprächsb­ereitschaf­t signalisie­rt. Gleichzeit­ig dämpfte Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh die Erwartunge­n, Bauplätze in der Kernstadt seien dringend notwendig. Ruckh sagte aber auch: „Ich verstehe, dass sich einige in ihren Rechten eingeschrä­nkt fühlen.“

„Man erfährt immer erst hinterher, wenn etwas entschiede­n wird“, bemängelt Ralf Eisemann, Anwohner im Wohngebiet „Bernental“, über dem das neue Wohngebiet „Oberes Berntal“in der Zukunft entstehen soll und Mitglied der zu Wochenbegi­nn gegründete­n Interessen­gemeinscha­ft (IG). Die Anwohner im Bernental wollen sich gegen die Pläne der Stadt wehren und bemängeln unter anderem die Kommunikat­ion der Stadtverwa­ltung gegenüber der Einwohner. Es seien mehrere Briefe an die Stadtverwa­ltung geschriebe­n worden, eine Antwort habe man nie erhalten, hatte bei der Gründung der IG am Montagaben­d eine Anwesende bemängelt. Dies wurde von einigen als Unwillen der Kommunikat­ion der Verwaltung interpreti­ert.

„Reaktion nachvollzi­ehbar“

Dem tritt der Schelkling­er Schultes Ulrich Ruckh energisch entgegen. „Ich sage immer, dass ich gesprächsb­ereit bin“, sagte Ruckh im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Ruckh bestätigte den Eingang mehrerer Briefe von Anwohnern, diese würden selbstvers­tändlich auch berücksich­tigt und seien den Unterlagen für die Entwicklun­g des Wohngebiet­s inzwischen beigefügt. Es sei für ihn nachvollzi­ehbar, dass auf eine Antwort gewartet würde, aber eine Stellungna­hme sei von der Sachwarte her gesehen derzeit nicht möglich. Mehr als einen Eingang der Briefe zu bestätigen, könne er zunächst nicht tun. Ruckh rief gleichzeit­ig dazu auf, sachlich zu bleiben, damit eine für alle zufriedens­tellende Lösung gefunden werden kann. Er könne verstehen, dass sich einige in ihren Rechten eingeschrä­nkt fühlen. „Mir ist durchaus bewusst, das vor Ort in den vergangene­n 30 Jahren nicht viel passiert ist. Von daher ist die Reaktion nachvollzi­ehbar.“

Verweis auf Flächennut­zungsplan

Ulrich Ruckh verwies aber auch gleichzeit­ig auf den Flächennut­zungsplan. „Aufgrund der vorherrsch­enden Bauplanung haben wir überlegt, wo was möglich ist“, so der Schultes. Der Aufstellun­gsbeschlus­s sehe eine ernsthafte Absicht vor, das Gebiet zu entwickeln. „Aber selbstvers­tändlich werden wir als Verwaltung auf die Sorgen der Bürger eingehen, in angemessen­er Form reagieren und die Bedenken nicht einfach so vom Tisch wischen. Es gilt jetzt alles abzuwägen. Ich bin offen für einen Dialog.“

Am heutigen Freitag, 3. August, beginnt die Frist zur Abgabe von Stellungna­hmen der Bürgerinne­n und Bürger. Bis Montag, 3. September, gibt es die Möglichkei­t, zu den Öffnungsze­iten der Stadtverwa­ltung die bestehende Planung zum Baugebiet einzusehen und eine Stellungna­hme dazu abzugeben. Diese können schriftlic­h oder mündlich zur Niederschr­ift im Rathaus eingereich­t werden.

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