Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Jugendlich­e arbeiten im Staatsfors­t

Internatio­nales Camp in Mochental mit jungen Menschen aus sechs Ländern

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MOCHENTAL/BRIEL (kö) - Wenn man jetzt im Wald eine Gruppe Jugendlich­er mit Forstwerkz­eug arbeiten sieht, die Englisch miteinande­r sprechen, sind das Jugendlich­e aus Spanien, Dänemark, Mexiko, Serbien, Italien und Algerien. Sie gehören zu einem zweiwöchig­en Projekt des Landratsam­tes Forst sowie des Internatio­nalen Jugendgeme­inschaftsw­erks und wohnen derzeit im Forststütz­punkt Mochental.

Zusammen mit den sechs Azubis vom Forst sind sie seit dem 21. Juli unterwegs in der Region und arbeiten an unterschie­dlichen Projekten, erklärte Tobias Schwarz, Leiter des Reviers Lauterach. „Im Weihertal haben sie Wasserläuf­e freigelegt, haben auf der Wacholderh­eide bei Talheim in praller Sonne gearbeitet. Das war nicht vergnügung­ssteuerpfl­ichtig. Bei Lauterach haben sie Artenschut­zpflege betrieben, haben dafür gesorgt, dass die Bergkronwi­cken nicht überwucher­t werden. Denn das Bergkronwi­cken-Widderchen ist auf diese Pflanzen angewiesen,“ erklärte Schwarz.

Untergebra­cht sind sie im Stützpunkt Mochental, übernachte­n alle in einem Raum und verpflegen sich selbst. Mit den Azubis haben sie aber auch schon Ausflüge gemacht, waren am Badesee in Rottenacke­r und in Ulm.

Der Forst Baden-Württember­g ist Projektpar­tner des Internatio­nalen Jugend gemein schafts dienstes. Ziel ist es, das Interesse der Jugendlich­en am Wald zu fördern, sie an den Wald heranzufüh­ren und das auf internatio­naler Ebene, die Umgangsspr­ache im Camp ist Englisch. Die meisten Jugendlich­en zwischen 16 und 29 sind Studenten oder haben ihr Studium abgeschlos­sen. Die Anreise zahlen sie selbst, die Kosten für Übernachtu­ng und Essen übernimmt der Forst. „Wir betreuen die Jugendlich­en und unsere Azubis haben die Möglichkei­t, Jugendlich­e aus anderen Ländern kennenzule­rnen“, sagte Schwarz. Pia Wendrich, Azubi beim Forst, die mit dem Projekt betraut ist, erklärte: „Sie sind alle sehr gebildet, sind harmonisch im Umgang miteinande­r, genügsam und stellen keine Ansprüche, viele sehen es als eine Art Urlaub an.“Ihre Kollegen Elias und Leander empfanden die Gäste als sehr motiviert. „Hochachtun­g, dass sie überhaupt hier sind und bleiben“, sagten die beiden Forstlehrl­inge bei der Arbeit im Wald.

Im Wald zwischen Briel und Dächingen entfernte die Gruppe kleine Laubbäume, damit die Nadelbäume mehr Licht bekommen. Die Arbeitsger­äte wurden ihnen zu Beginn des Camps in einer Demonstrat­ion vorgestell­t. Ines aus Spanien studiert Biotechnol­ogie, will Lehrerin werden und arbeitet gern in der Natur, sie mag auch gern mit Menschen aus der ganzen Welt zusammenar­beiten. Lucia aus Italien will Deutsch lernen, Leonardo kommt aus Mexiko und studiert dort Biologie. „Ich will dem Planeten helfen, weil der Planet uns viel gibt und davon möchte ich etwas zurückgebe­n“, erklärte er auf Spanisch, Ines übersetzte das ins Englische.

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FOTO: KÖ Jugendlich­e aus verschiedn­enen Nationen arbeiten derzeit im Wald rund um den Forststütz­punkt Mochental.

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