Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Begeisterung bei der Operette „Der Vogelhändler“
Theaterfreunde des Schwäbischen Albvereins erleben großartige Vorstellung im Freilichttheater in Ötigheim
WESTERHEIM/HEROLDSTATT (sz) Theaterfreunde aus den Ortsgruppen Westerheim, Sontheim, Laichingen, Göppingen und Stuttgart im Schwäbischen Albverein haben am vergangenen Sonntag eine großartige Vorstellung der Operette „Der Vogelhändler“in Ötigheim erlebt. Organisiert wurde die Kulturfahrt bereits zum elften Mal von Margit Weber aus Westerheim.
Die Volksschauspiele Ötigheim bieten in Deutschland die größte Freilichtbühne überhaupt. Mit 4000 überdachten Zuschauerplätzen spielt hier „Volk fürs Volk“und begeistert jedes Jahr aufs Neue Kulturfreunde aus ganz Deutschland. Gefühlt spielt das ganze Dorf Ötigheim bei den Stücken mit – involviert ist wohl irgendwie jedes Haus im Ort.
„Der Vogelhändler“war seit Wochen schon ausverkauft, obwohl das Stück den ganzen Sommer gespielt wird. Die großartige Kulisse und die vielen Spieler begeistern jedes Jahr die Gäste des Albvereins. „Ich möchte euch gerne mit dem Ötigheim-Virus infizieren“, moderiert Margit Weber jedes Jahr aufs Neue lachend die Fahrt. Teilweise stehen zwischen 250 und 350 Menschen auf der Bühne und spielen exzellent ihre Rollen. Für die Operette „Der Vogelhändler“wurden lediglich die Christel von der Post, Vogelhändler Adam, Kurfürstin Marie und Oberst Stanislaus mit Profikräften besetzt – alles andere tanzen, singen und spielen die Laiendarsteller erstklassig selbst.
Bei strahlendem Sonnenschein genossen alle nach der Anreise mit dem Bus den gemütlichen Aufenthalt vor der Aufführung auf dem großen Spielgelände bei Kaffee und Kuchen oder einem kühlen Aperitif. In der Vorstellung dann war es Mucks Mäuschen still – zu hören waren neben den Künstlern lediglich die Fächer der Damen, die versuchten, sich etwas frische Luft zu verschaffen.
Musikstück in drei Akten
„Der Vogelhändler“ist eine Operette in drei Akten von Carl Zeller mit einem Libretto von Moritz West (Moritz Nitzelberger) und Ludwig Held. Das Werk basiert auf der französischen Geschichte „Das Gänsemädchen“von Victor Varin und Edmond de Biéville aus dem Jahr 1857. Die Operette wurde am 10. Januar 1891 im Theater in Wien uraufgeführt. Der bekannte Wiener Sänger und Schauspieler Alexander Girardi spielte damals die Hauptrolle.
Viele Besucher hatten Gänsehaut und Tränen in den Augen, als das Orchester leise „Schenkt man sich Rosen in Tirol“spielte und beinahe alle 4000 Besucher die Melodie schunkelnd zusammen summten – „diese Stimmung war einzigartig und ergreifend“. Eine sehr rührende Geste war, als die vielen Kinder des Ensembles Rote Rosen an die Gäste verteilten – „unvergesslich schön“. Auf der Heimreise herrschte erstklassige Stimmung im Bus und viele dankten der Organisatorin für diesen wunderschönen Tag, den sie für die Theaterfreunde im Schwäbischen Albverein jedes Jahr aufs Neue organisiert.
Aufführungen von der Operette „Der Vogelhändler“im Freilichttheater Ötigheim finden bis zum 28. August statt. Weiter Infos unter Telefon 07222 / 968790 oder im Internet unter www.volksschauspiele.de oder per E-Mail unter info@volksschauspiele.de