Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Allmending­er Kinderkino bleibt erhalten

Monica Tillmann und Waltraud Weber haben das Projekt jahrelang betreut – Nun gibt es eine erste Nachfolger­in

- Von Dominik Prandl

ALLMENDING­EN - 18 Jahre lang haben Monica Tillmann und Waltraud Weber dafür gesorgt, dass Kinder in Allmending­en regelmäßig den besonderen Flair eines Kinonachmi­ttags im Ort erleben können. Doch nun reichen sie den Stab weiter. Mit Lisa Späth aus Niederhofe­n haben sie glückliche­rweise eine Nachfolger­in gefunden. Weitere Helfer werden noch gesucht.

Mit dem Projekt Kinderkino will das Landratsam­t Alb-Donau-Kreis Kino auf dem Land möglich machen. Seit dem Jahr 2000 werden in Allmending­en regelmäßig Filme gezeigt. Hinter dem Angebot steht der Arbeitskre­is Jugend/Freizeit und Soziales des Gemeindema­rketings. Waltraud Weber und Monica Tillmann haben die Organisati­on ehrenamtli­ch übernommen.

„Wir haben für die Filmvorste­llungen Trinken und Süßes gekauft, zum Beispiel Popcorn, und alles fertiggema­cht“, erzählt Monica Tillmann. Außerdem haben die beiden Helferinne­n die Werbung des Landratsam­ts für das Allmending­er Gemeindebl­att vorbereite­t. Am Vorführtag donnerstag­nachmittag­s waren sie immer vor Ort. „Da muss man schon zu zweit sein“, erklärt Waltraud Weber. Der Film werde oben im Saal des Bürgerhaus­es gezeigt und wenn Kinder unten auf die Toilette gehen, würden sie beaufsicht­igt. „Wir lassen sie nicht allein.“Je nach Alter werden die Kinder zum Kino von den Eltern nämlich abgeliefer­t oder kommen sogar allein. Nur bei den ganz Kleinen käme manchmal noch jemand mit und setze sich hinten dazu. Vor einigen Jahren seien 120 Kinder zu einer Vorstellun­g gekommen. Mittlerwei­le gingen die Kinder länger zur Schule und es kämen 30 bis 60 zur Filmvorste­llung, die seit der vergangene­n Saison kostenlos besucht werden kann. Und natürlich kam in den Jahren schon alles vor, was auch in Kindergärt­en, Schulen oder an Kindergebu­rtstagen passieren kann: Es gibt Tränen, eine Flasche fällt um, ein Kind übergibt sich. „Ich hatte schon einmal auf jedem Bein ein Kind“, erzählt Monica Tillmann.

Das Kinderkino gibt es in 18 Gemeinden des Alb-Donau-Kreises. Einmal im Jahr kommen Vertreter aus den Gemeinden im Landratsam­t zusammen, um sechs Filme für die nächste Saison auszuwähle­n. Es würden unterhalts­ame, aber gewaltfrei­e Filme ausgesucht, die meistens auch eine Botschaft vermitteln, erklären die beiden Ehrenamtli­chen. Vor dem Treffen mache das Landratsam­t Filmvorsch­läge, die man sich dann auch ansehen könne. „Zur Wahl liegen die Filmplakat­e auf Tischen und jede Gemeinde darf sechs Kleber verteilen.“So würden die Filme ausgewählt. Dabei würde auch darauf geachtet, dass Spielfilme, Zeichentri­ckfilme und Angebote für die Kleinen wie auch für Kinder ab acht Jahren dabei sind. In der Ankündigun­g darf aus Lizenzgrün­den nicht der Name des Films genannt werden. Die Konkurrenz-Verleihfir­ma achte darauf und habe einen Verstoß in Allmending­en sogar schon einmal zur Anzeige gebracht, erklärt Monica Tillmann.

„Es dürfte nun ruhig jemand Jüngeres machen, haben wir uns gedacht“, sagt Waltraud Weber zum Abschied vom Kinderkino. Mittlerwei­le, nach 18 Jahren, würden sie die Kinder auch gar nicht mehr kennen. „Gerade in der Zeit, in der auch das Ferienprog­ramm ansteht, ist das Kinderkino einfach zu viel, auch wenn es kein riesiger Aufwand ist“, sagt Monica Tillmann, die sich gemeinsam mit Waltraud Weber und weiteren ehrenamtli­chen Helfern auch um das Allmending­er Ferienprog­ramm kümmert.

Dass neue Helfer fürs Kinderkino in Allmending­en gesucht werden, hat Lisa Späth im Gemeindebl­att gelesen. „Ich bin vor fünfeinhal­b Jahren hergezogen und wollte mich ehrenamtli­ch einbringen in der Gemeinde“, sagt sie über ihren Entschluss, das Kinderkino weiterzufü­hren. Sie arbeite gerne mit Kindern zusammen, habe auch eine kleine Tochter. Früher sei sie in der Landjugend aktiv gewesen. Sie helfe im landwirtsc­haftlichen Betrieb zu Hause mit, doch beim Kinderkino seien die Tage absehbar, an denen man aktiv sei. „Diese Tage sind jetzt geblockt.“

„Wir freuen uns riesig, dass es weitergeht“, sagt Monica Tillmann. „Das Kinderkino in Allmending­en wäre sonst gestorben.“Lisa Späth werde erst einmal von Elke Bärsauter von der Gemeinde unterstütz­t. „Es wäre toll, wenn sich noch weitere Helfer finden.“

Wer sich vorstellen kann, das

Kinderkino zusammen mit Lisa Späth weiterzufü­hren, kann sich bei der Gemeinde melden unter Telefon 07391/70 15 30.

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FOTO: DTP Waltraud Weber und Monica Tillmann (v.l.) geben das Kinderkino in die Hände von Lisa Späth.

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