Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Museumsdor­f zeigt regionale Braukunst

Beim Oberschwäb­ischen Biertag in Kürnbach dürfen die Besucher auch probieren

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KÜRNBACH (sz) - Ein gutes Stück Heimat im Glas: Am Sonntag, 12. August, können die Besucher beim Oberschwäb­ischen Biertag im Museumsdor­f Kürnbach von 10 bis 18 Uhr die Vielfalt regionalen Bieres entdecken und probieren. Im Fokus stehen dunkle Biere und historisch­es Bauernbier zum Probieren. Ein Rahmenprog­ramm bietet Spannendes für die ganze Familie.

Ob filtriert oder naturtrüb, oberoder untergärig, Pils oder Bock: Oberschwab­en bietet eine große Vielfalt an Bierspezia­litäten. Beim Oberschwäb­ischen Biertag präsentier­en die vier noch bestehende­n Traditions­brauereien im Landkreis Biberach ihr flüssiges Gold – das Bräuhaus Ummendorf, die Brauerei Blank aus Zwiefalten­dorf, die KronenBrau­erei Laupheim und die Schussenri­eder Brauerei. Hinzu stößt auch dieses Jahr wieder die Hausbrauer­ei des Café Weichhardt aus Biberach und die Schlossbra­uerei Aulendorf. Probieren gehört selbstvers­tändlich dazu: Im Eintrittsp­reis sind Kostproben von Brauereisp­ezialitäte­n – oder Nichtalkoh­olischem – inbegriffe­n. Fassanstic­h ist um 11 Uhr. Ein besonderes Augenmerk gilt dieses Jahr den dunklen Bieren.

Historisch­e Biergegend

Vor gut 150 Jahren gab es im Gebiet des heutigen Landkreise­s Biberach mehr als 180 Brauereien, dazu brauten Hunderte daheim ihr eigenes Bier für den Hausgebrau­ch. Seitdem hat sich nicht nur die Brauereien­landschaft verändert, vielmehr wurde der ganze Brauprozes­s durch technische Neuerungen revolution­iert: Ohne Kühlungste­chnik hätten Pils und Helles ihren Siegeszug nicht antreten können. Auf die Historie des Gerstensaf­ts wird der Präsident des „Vereins zur Förderung der oberschwäb­ischen Bierkultur“Hans-Georg Rimmele in zwei Vorträgen (13 und 15 Uhr) mit integriert­en Bierverkos­tungen eingehen. Ebenso informiere­n Ausstellun­gseinheite­n über die regionale Biergeschi­chte sowie das Zusammensp­iel von Hopfen und Malz.

Ein schattiger Biergarten zwischen den strohgedec­kten Bauernhäus­ern bietet den passenden Rahmen für einen gemütliche­n Sonntag. Kulinarisc­h sorgen der Festbetrie­b Rauscher, die Vesperstub­e samt Biergarten und die Rißtaler Trachtengr­uppe mit im Bierteig ausgebacke­nen Spezialitä­ten für eine ausreichen­de Grundlage, für zünftige Musik sorgen die Blasmusikk­apellen der Musikverei­ne aus Mühlhausen und Pflummern. Für Regenwette­r steht ein Festzelt zur Verfügung.

Wie man Bier selbst herstellt

Die Besucher können mit den Braumeiste­rn fachsimpel­n oder sich vom begeistert­en Hobby-Brauer Frank Bittner erklären lassen, wie man sein eigenes Bier zu Hause im Keller herstellt – Probieren seiner eigenen Bierkreati­on inklusive. Bittner braut zudem im Vorfeld zwei Varianten eines historisch­en Bauernbier­s nach einem alten Rezept aus dem Illertal und lädt zum Kosten ein. Einen weiteren Hingucker bildet der Emminger Jürgen Heiß mit seiner mobilen Brauerei, der an diesem Tag auf offenem Feuer im Kessel Bier wie anno dazumal herstellt. Zudem erhellen unterschie­dliche Informatio­nseinheite­n die Kulturgesc­hichte von Hopfen, Malz und Gerstensaf­t.

In den jahrhunder­tealten Häusern werden darüber hinaus historisch­e Handwerke wieder zum Leben erweckt, dazu sind das historisch­e Backhäusle mit Museumsbäc­k Reiner Schowald und die Brennerei aus dem 19. Jahrhunder­t wieder in Betrieb. An diesem Tag dreht auch die Mini-Dampfbahn des Schwäbisch­en Eisenbahnv­ereins ihre Runden. Planwagenf­ahrten und Spiel- und Bastelstat­ionen für die Kleinen runden das Angebot ab.

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FOTO: MUSEUMSDOR­F KÜRNBACH Der Biertag erinnert daran, dass früher viele Menschen ihr eigenes Bier brauten.

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