Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neue Beben auf Lombok – bisher mindestens 319 Tote
JAKARTA (dpa) - Die indonesische Ferieninsel Lombok kommt immer noch nicht zur Ruhe. Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben mit mehr als 300 Toten wurde die Insel am Donnerstag zur Mittagszeit von einem schweren Nachbeben der Stärke 6,2 erschüttert. Dabei stürzten erneut zahlreiche Gebäude ein. Nach bisherigen Berichten gab es jedoch keine neuen Todesopfer. Aus Angst vor neuen Erschütterungen wagen sich viele Inselbewohner immer noch nicht in ihre Häuser zurück. Die meisten Touristen haben Balis Nachbarinsel inzwischen verlassen.
Die Zahl der Todesopfer durch das Beben von Sonntag stieg immer noch. Indonesiens Sicherheitsminister Wiranto sprach bei einem Besuch auf der Insel von mindestens 319 Toten. Befürchtet wird jedoch, dass es noch mehr sind. Das Militär auf der Insel bezifferte die Zahl der Toten bereits auf mehr als 380.
Wegen der zahlreichen Nachbeben halten sich viele Menschen auf Lombok seit Sonntag vorzugsweise im Freien auf. Mehr als 270 000 Inselbewohner können derzeit noch nicht in ihre Unterkünfte zurück. Mehr als 1000 sind so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Insgesamt wurden annähernd 70 000 Häuser beschädigt und zudem noch 470 Schulen und 65 Moscheen.