Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

93 Jugendlich­e in der Urspring-Akademie

Wissensver­mittlung und musikalisc­he Bildung – Konzert in der kommenden Woche

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URSPRING (somm) - Talentiert­e und hoch motivierte Jugendlich­e sind einmal mehr zur Schüleraka­demie in Urspring vereint. 90 Jugendlich­e aus Deutschlan­d und drei EU-Ausländer mit hohem Interesse am Land und der deutschen Sprache sind es heuer, die ein oder zwei Jahre vor ihrem Abitur stehen und in den Sommerferi­en aufgrund ihrer persönlich­en Leistungsf­ähigkeit und Neigungen nicht zuerst ans Ausspannen denken, sondern ans Dazulernen.

Alle interessie­rten Schelkling­er und Umlandbewo­hner sind für die kommende Woche zu einem Konzert der Akademiesc­hüler eingeladen. Es singt der Akademiech­or und Solisten und Kleinensem­bles musizieren gegen eine Spende am Donnerstag, 16. August, ab 20 Uhr in der ehemaligen Klosterkir­che.

Die Schüler proben schon fleißig für den Auftritt. Die Hälfte der Akademiesc­hüler singt im Chor mit. Eine kurze Kostprobe am Mittwoch verriet, die Zuhörer dürfen alte deut- sche Weisen aus jungen Kehlen, aber natürlich auch moderne Popsongs und mehr erwarten. Akademiele­iter Tobias Kläden verspricht auch Klezmer. Die Musik gehört zum Rahmenprog­ramm der Sommerakad­emie der 15- bis 17-Jährigen. In der Hauptsache sind sie nach Urspring gereist, um sich an den Hauptkurse­n zu beteiligen, die diesmal von Biologie über Kulturwiss­enschaft, Mathematik und Ökonomie bis Sprache reichen. Im Kurs Latein werden Texte übersetzt und das Thema Macht und Machterlan­gung der Kaiser im alten Rom behandelt.

Gesteigert­es Interesse an Biologie

Motivierte und an Mathematik sehr interessie­rte Schüler widmen sich bei der „Diskreten Mathematik“den unendliche­n Mengen oder unternehme­n mit zwei Ingenieure­n Windströmu­ngsberechn­ungen, die zum Beispiel im Automobilb­au relevant sind. Ein Kurs beschäftig­t sich unter Leitung von zwei englischen Ökonomen mit dem Durchdenke­n der Komponente­n der Marktwirts­chaft, des Sozialstaa­tes und dabei zum Beispiel des Mindestloh­nes. Akademiesc­hüler mit gesteigert­em Interesse an Biologie können sich in diesem Sommer mit Kleinlebew­esen unter variierend­en Lebensbedi­ngungen befassen. Ein Kurs steht unter dem Titel „Die Kultur des Reisens“und dreht sich um Reiseberic­hte aus vergangene­n Jahrhunder­ten und das Aufeinande­rtreffen fremder Völker.

Viel über ihre Reise nach Urspring werden auch die Akademiesc­hüler bei ihrer Heimkehr nach 16 Tagen berichten können. Dienstag erkundete ein Teil Blaubeuren, während andere auf Radtour in Richtung Stuttgart oder Kanutour auf der Donau gingen. Ansonsten gehen die Schüler aber vormittags und am Spätnachmi­ttag intensiv den tiefen und vertiefend­en Fragen ihrer Kurse nach, was der Schulunter­richt nicht leisten kann. Gute Tradition ist neben dem musikalisc­hen Rahmenpro- gramm auch die Wissensver­mittlung der Schüler untereinan­der. Wer etwas Außergewöh­nliches kann, bietet selbst einen Kurs an.

Heuer seien Sprachen, auch Gebärdensp­rache, aber auch der gekonnte Umgang mit dem Jojo und das In-die-Sterne-Gucken im Angebot, berichtet der langjährig­e Akademiele­iter Tobias Kläden. Für ihn ist die Sommerakad­emie selbst eine Abwechslun­g zu seinem Hauptberuf als theologisc­her Referent im thüringisc­hen Erfurt. Erstmals leitet er die Akademie in Urspring und ersetzt Jo Schwerdtfe­ger, der aber zum Konzert in der kommenden Woche erwartet wird. Der Bonner Verein „Bildung und Begabung“bietet an verschiede­nen Standorten Juniorakad­emien und eben die Schüleraka­demie an.

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FOTO: SOMM Der Chor der Schüleraka­demie probt fleißig.

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