Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Covergirls mit Startproblemen
Beachvolleyballerinnen Julia Sude/Chantal Laboureur mit Sieg und Niederlage bei World Tour Finale in Hamburg
HAMBURG (dpa/ps) - In Überlebensgröße grüßt das Konterfei von Julia Sude die Fans im Stadion am Rothenbaum. Sudes Teampartnerin Chantal Laboureur steht als große Pappfigur schon am Eingang der Hamburger Anlage. Seit Mittwoch gastiert dort die Weltelite des Beachvolleyballs zum Finale der World Tour. Da die bislang bekanntesten deutschen Vertreter Laura Ludwig/ Kira Walkenhorst derzeit pausieren, hat Deutschland in Sude/Laboureur zwei neue Covergirls – auch wenn die vom Bodensee stammenden Athletinnen davon nicht viel wissen wollen. Deren Auftaktspiele am Donnerstag verliefen durchwachsen.
„Nein“, als Covergirls sehen sie sich nicht, betonten beide. „Aber man merkt, dass wir im Fokus stehen“, sagte die 30-jährige Sude. Das sieht auch ihre zwei Jahre jüngere Partnerin so: „Es kommt Druck von außen. Das darf man nicht an sich ranlassen. Es freut uns aber auch“, so Laboureur. Lange standen beide im Schatten der „Golden Girls“Ludwig/ Walkenhorst, die diesmal in Hamburg fehlen, weil Laura Ludwig gerade ihren Sohn Teo Johnston zur Welt gebracht hat. Doch das Thema wollen die Herausforderinnen gern klein halten: „Wir vergleichen uns nicht mit anderen Teams“, bemerkte Sude nur kurz.
Das ganze Jahr über gehen Laboureur/Sude in den Sandkästen der Welt weitgehend unbeachtet von der großen Öffentlichkeit ihrem Beruf nach – und das durchaus erfolgreich. „Zwei Turniere haben uns gar nicht gefallen“, lautet das Zwischenfazit der EM-Fünfte von der bisherigen Saison. Auf der World Tour 2018 wurde das Duo aus Stuttgart und Friedrichshafen jedoch auch schon zweimal Zweiter und einmal Dritter.
Zum vierten Mal nacheinander qualifizierten sich Laboureur/Sude für das Welttour-Finale, das seit 2015 ausgetragen wird. Neunter, Fünfter, Fünfter sind die bisherigen Platzierungen des derzeit besten deutschen Teams beim Tour-Höhepunkt. In Hamburg soll es mindestens ins Halbfinale gehen. Der Turnierauftakt gegen die US-Amerikanerinnen Summer Ross und Sara Hughes am Donnerstag ging allerdings mit 1:2 (21:14, 19:21, 8:15) gründlich daneben.
Im zweiten Gruppenspiel gegen die niederländische Paarung Sanne Keizer/Madelein Meppelink (Niederlande) lief es für die Schwäbinnen beim 2:0 (24:22, 21:19)-Sieg dagegen besser. Damit liegen sie hinter Heather Bansley/Brandie Wilkerson (Kanada) auf Rang zwei in der Fünfergruppe und haben weiter gute Chancen, sich fürs Viertelfinale zu qualifizieren.