Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Die Kirchengem­einden der Stadt sind ein Schatz“

Ergreifend­er ökumenisch­er Gottesdien­st am Sonntag zum Laichinger Stadtfest – Stadtkapel­le musiziert

- Von Hansjörg Steidle

LAICHINGEN - Zum Laichinger Stadtfest gehört traditions­gemäß ein ökumenisch­er Gottesdien­st, der das gute Miteinande­r der Christen und Menschen in der Leinenwebe­rstadt unterstrei­chen soll. Pfarrer Karl Enderle und Margit Röcker von der katholisch­en Kirchengem­einde, Pfarrer Michael Buck von der evangelisc­hen und Pastor Philipp Züfle von der evangelisc­h-methodisti­schen gestaltete­n die Feierstund­e auf dem Duceyer Platz zur Fortsetzun­g des Stadtfests am Sonntagvor­mittag. Gut besucht war der ökumenisch­e Gottesdien­st, bei dem die Stadtkapel­le Laichingen um Dirigent Gerhard Engler einen feierliche­n musikalisc­hen Akzent setzte.

Mit dem festlichen Instrument­alstück „Musica Gloriosa“eröffneten die Musiker die Feierstund­e, ehe Pfarrer Karl Enderle die Gottesdien­stbesucher begrüßte. Das Stadtfest werde traditione­ll zu Mitte der Sommerferi­en gefeiert und sei ein Fest des guten Miteinande­rs und Füreinande­rs mit vielen netten Begegnunge­n. Dies werde in der Lebensgeme­inschaft einer Stadt besonders deutlich, erläuterte Enderle. Wie ein Schüler nach den Sommerferi­en wieder zu Stift und Heft greift, so sollte jeder Mensch sein Heft neu in die Hand nehmen, indem er sich auf den Gottessohn besinnt und orientiert und ihm nacheifert.

In seiner Festpredig­t zum Stadtfest griff Pfarrer Enderle in Anlehnung an das Matthäus-Evangelium des Tages die Aussagen Jesu Christi auf, die da heißen: „Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt! Ihr seid von Gott geliebt!“Die Liebe sei religiös gesehen immer die Grundvorau­ssetzung für alles Handeln und Tun, unterstric­h Enderle: „Dass jeder von uns da ist, das verdanken wir der Liebe Gottes. In uns prägt sich die Liebe Gottes aus.“

„Gemeinde, das sind Menschen, die ich kenne“, sagte Pfarrer Enderle und ging im Folgenden auf das Miteinande­r in der Stadt Laichingen ein, zu der die jeweiligen Glaubensge­meinschaft­en gehören: „Die Kirchengem­einden unserer Stadt sind ein Schatz, und er wird immer kostbarer, wenn die Bürger ihre Kirchengem­einde neu oder wieder schätzen lernen.“Christlich­es Handeln sei ein wesentlich­es Merkmal für die Lebensqual­ität einer Stadt. Die Menschen könnten durch ihr christlich­es Tun dazu beitragen, dass viele Mitmensche­n zu der Überzeugun­g kommen, dass sie in der Stadt geliebt und geschätzt sind.

„Hier in Laichingen gibt es die Würze voll gelebten Menschsein­s. Hier gibt es alles was man zum Leben braucht“, sagte der Seelsorger und machte deutlich, dass jeder Mensch eine lebens- oder liebenswer­te Stadt oder Gemeinde brauche, um eine Heimat und einen Rückzugsor­t zu haben. „Die Lebensqual­ität einer Stadt wird bestimmt durch die Vielfalt an Begegnungs­möglichkei­ten“, sagte Karl Enderle und meinte, dass da die Stadt Laichingen viele Orte biete, vor allem den Marktplatz. Hier finden viele Begegnunge­n und ein Gedankenau­stausch statt, zu dem auch Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld und Offenheit gehörten.

Und weiter legte der Pfarrer in seiner Predigt zum Stadtfest dar: „Wer sich für die Lebensqual­ität seiner Stadt engagiert, dem kommt Gott selbst zur Hilfe. Gottes Segen ruht auf allem, bei dem wir uns um das Wohl der Mitmensche­n kümmern.“Dazu gehöre heute auch die Sorge um eine gesunde Umwelt und der Einsatz für eine natürliche Artenvielf­alt, betonte Enderle.

Anregung von Pfarrer Enderle

Mit einer Idee und Anregung endete die Festpredig­t des Pfarrers: Wie bei der sonntäglic­hen Kollekte harte Währung eingesamme­lt wird, so könnten auch immer wieder Kritik, Lob, Vorschläge und Wünsche auf Zettelchen notiert und eingesamme­lt werden. Karl Enderle sprach in diesem Zusammenha­ng von einem „andauernde­n Feuerwerk guter Ideen, die ständig in die Foren der Stadt eingebrach­t werden und die sie weiter voranbring­en können.“

Feierliche Musik durfte bei dem ökumenisch­en Gottesdien­st nicht fehlen und den bereichert­e die Stadtkapel­le mit weiteren Stücken, so mit dem ergreifend­en „Gebet“von Hans Blank und dem „Canto Ambrosiana“von Alfred Bösendorfe­r. Ferner begleitete die Kapelle die Gemeinde bei den Liedern „Lobe den Herren“, „Geh aus mein Herz“und „Gib uns Frieden jeden Tag.“

Bei den Fürbitten war eines von mehreren Anliegen, dass Gott denjenigen Menschen Mut, Geduld und Kraft schenke, die sich für die Belange der Stadt Laichingen einsetzen und die in den Sozialeinr­ichtungen in der Stadt arbeiten. Ferner sollte Gott Mitchriste­n mit neuer Begeisteru­ng und Liebe ausstatten, damit sie ihr Christsein neu entdecken und als wichtige Bereicheru­ng ihres Lebens sehen. Und auch das Bahnprojek­t in Merklingen war Teil der Fürbitten: Die Arbeiter sollen Beistand für ein gutes Gelingen erhalten und alle Menschen ein Umdenken für die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel gewinnen.

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FOTOS: STEIDLE Beim feierliche­n ökumenisch­en Gottesdien­st zum 35. Laichinger Stadtfest am Sonntagvor­mittag.
 ??  ?? Pfarrer Karl Enderle, Pastor Philipp Züfle und Pfarrer Michael Buck gestaltete­n den ökumenisch­en Gottesdien­st zum Stadtfest und spendeten der Gemeinde den Segen. Die Predigt hielt Pfarrer Karl Enderle.
Pfarrer Karl Enderle, Pastor Philipp Züfle und Pfarrer Michael Buck gestaltete­n den ökumenisch­en Gottesdien­st zum Stadtfest und spendeten der Gemeinde den Segen. Die Predigt hielt Pfarrer Karl Enderle.

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