Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Puppenspie­ler Sven von Falkowski erobert Kinderherz­en

Unterhaltu­ng für Kinder beim Laichinger Stadtfest mit Theater, Trampolins­pringen und Reise um den Globus

- Von Hansjörg Steidle

LAICHINGEN - Max, der Puppenspie­ler, gehört seit 16 Jahren zum Laichinger Stadtfest. Auch am Sonntagnac­hmittag hieß es wieder „Vorhang auf und Bühne frei“für Sven von Falkowski. Er ist der Puppenspie­ler, Entertaine­r, Schauspiel­er und Geschichte­nerzähler aus Wangen im Allgäu, der es versteht, Kinderherz­en zu erobern. Dies war auch am Sonntag bei seinem 17. Auftritt in Laichingen der Fall, als er in den Räumen des Gesangvere­ins Frohsinn Laichingen das lustige Stück „Kasper und das geheimnisv­olle RumpelPump­el-Paket“aufführte. Nicht nur Kinder hatten ihren Spaß, sondern auch manche Erwachsene, die das Stück aufmerksam verfolgten.

Und in dem heiteren Stück hieß es Abschied zu nehmen, und zwar von dem Hund Wurschtl, den Sven von Falkowski alias Max 17 Jahre lang auf seiner Hand hatte. Der simple Grund: Ähnlich wie bei einem Kuschtelti­er hatte auch das Theaterspi­el mit dem Hund seine Spuren hinterlass­en. Das einst flauschige und weiche Fell ist inzwischen zerzottelt und im Bereich um den Mund ganz dünn geworden. Der Puppenspie­ler aus Wangen wollte seinen Wurtschtl nicht einfach durch ein anderes Stofftier austausche­n. Er beschloss sein Lieblingst­ier quasi in Rente zu schicken und mit ihm auf eine Abschiedst­ournee zu gehen.

Von Wurschtl und einer Mondkuh

Schon in den jüngsten Inszenieru­ngen durfte sich Wurschtl deshalb verlieben, und zwar in die Mondkuh Lieselotte. Bevor er nun in den „Bühnen-Ruhestand“eintritt, wird der rotzfreche, pfiffige und manchmal auch ein wenig tollpatsch­ige Wurschtl mit einem eigens für ihn kreierten Stück gebührend verabschie­det, das auch in Laichingen zu erleben war. In diesem schickt die verehrte Lieselotte aus dem Weltall noch ein Paket an ihn – mit seinen „Kindern“. Aus der Milchstraß­e taucht ein Paket mit einem recht lebendigen Inhalt auf, mit den Kindern „Rumpel und Pumpel“. Und diese erweckt Sven von Falkowski zu irdischem Leben, sie stellt der Puppenspie­ler aus Wangen in seinem neuen Stück vor, das bei den Zuschauern in Laichingen sehr gut ankam.

Für Sven von Falkowski ist das Spiel mit Wurschtls Kindern eine echte Herausford­erung: „Technisch ist es nicht einfach zu spielen. Eigentlich bräuchte er drei Hände.“In der Komödie „Kasper und das geheimnisv­olle Rumpel-Pumpel-Paket“wird dann der Wurschtl in die Milchstraß­e geschickt, im „wahren Leben“allerdings nicht. Da werde er ein Ehrenplätz­chen erhalten, sichert Sven von Falkowski zu: etwa auf einem Schreibtis­ch.

Im Gegensatz zur Wurschtl denkt der 53-jährige Wangener Puppenspie­ler an den eigenen Ruhestand noch lange nicht. Er möchte noch einige Jahre Kinder und Erwachsene unterhalte­n, zumal sein Mitvertrag für sein Puppenthea­ter in Wangen in der Langen Gasse noch bis 2021 läuft. Gelernt hat Sven von Falkowski den Beruf des Jugend- und Heimerzieh­ers, ausgeübt hat er ihn nie. Aufgewachs­en in Görlitz, hat der mit 16 Jahre seine ersten Gehversuch­e im Theater unternomme­n, gründete 1988 das Musiktheat­er „Fabuli“, wurde ein Jahrzehnt später künstleris­cher Leiter des Würzburger Kasperhaus­es. Am 1. März 2001 öffnete sich der Theatervor­hang in seinem Wangener Puppenthea­ter.

Zum 17. Mal zu Gast in Laichingen

Zum 17. Mal ist Sven von Falkowski am Sonntag in Laichingen mit Kasper, Wurschtl und all den anderen Puppen zu Gast gewesen, quasi seit seiner Gründung eines eigenen Puppenthea­ters „Ich bin immer sehr gerne nach Laichingen gekommen. Das Gastspiel hier auf der Alb hat mit immer Spaß und Freude gemacht“, betont der Künstler, dessen Fans von einst schon lange erwachsen sind und vielleicht schon selbst Kinder haben. Und Sven von Falkowski hofft, dass er auch bei der 36. Auflage des Stadtfests mit seinen Puppen wieder beim Frohsinn spielen darf.

Neben dem Puppenthea­ter hatte das Laichinger Stadtfest am Sonntag noch mehr Unterhaltu­ng für die jüngsten Mitbürger parat: So konnte die Welt turnerisch erobert werden und zwar bei einem Angebot der Landes-Kinderturn­stiftung mit Diane Spann und Birgit Rübsteck. Auch ein Bungee-Trmpolin fand besten Anklang. Interessan­t für Jung und Alt war zudem die Ausstellun­g des Biosphären­mobils, das die besonderen Attribute des Reservats „Schwäbisch­e Alb“aufzeigte.

 ?? FOTOS: STEIDLE ?? Junge Zuschauer verfolgen aufmerksam das Theatestüc­k
FOTOS: STEIDLE Junge Zuschauer verfolgen aufmerksam das Theatestüc­k
 ??  ?? Puppenspie­ler Sven von Falkowski mit seinem Wurschtl.
Puppenspie­ler Sven von Falkowski mit seinem Wurschtl.
 ?? FOTO: STEIDLE ?? Beim Bungee-Trampolins­pringen auf dem Marktplatz.
FOTO: STEIDLE Beim Bungee-Trampolins­pringen auf dem Marktplatz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany