Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Amerikanischer Künstler stellt im Petrushof in Obermarchtal aus
Chris Duncan zeigt in der Galerie ab dem 2. September seine Skulpturen und Malereien
OBERMARCHTAL (sz) - Die Galerie Petrushof lädt zu ihrer letzten Ausstellung ein. Ab Sonntag, 2. September, werden in den Räumlichkeiten Werke des Künstlers Chris Duncan gezeigt. Die Vernissage beginnt um 11 Uhr. Der Künstler wird selbst vor Ort sein. Künstlerkollege Jürgen Weing führt in die Ausstellung ein.
Chris Duncan lehrt seit 25 Jahren Visual Arts am Union College in Schenectady im amerikanischen Bundesstaat New York, nicht weit von Albany, der Hauptstadt des Staates. Als Künstler ist er wohl am ehesten dem abstrakten Expressionismus zuzurechnen, hat Stefan Feucht, Kulturamtsleiter Bodenseekreis, über den Künstler geschrieben.
Chris Duncan wurde in New York City geboren. Schon in jungen Jahren sei er ein eifriger Besucher der New Yorker Museen gewesen. Seine Faszination für Dada und den Surrealismus sowie die Liebe zur Fotografie brachten ihn zur Bildhauerei. Die Arbeiten von David Smith inspirierten ihn besonders. Nach einem Englisch-Studium am Colby College erhielt Duncan ein Stipendium an der Skowhegan School of Painting and Sculpture. 1983 war er Assistent des Bildhauers William Tucker in London. Seit 1988 lehrt er nun als Professor am Union College. Seine Arbeiten wurden sowohl auf zahlreichen Ausstellungen in den USA und auch im Ausland gezeigt, unter anderem in Chicago, New York City, Miami, Baltimore, Nanjing und Salem am Bodensee. Chris Duncans Materialien sind Schrott und Abfälle unterschiedlichster Art, die er zusammenfügt, ohne zuvor das Endergebnis zu kennen. Er sagt: „Meine Arbeit ist konstruiert und der Entstehungsprozess ist entscheidend für die finale Form.“
Die Skulpturen werden zusammengefügt, so dass sie Sinn ergeben, sagt Chris Duncan. Was sind aber nun die Kriterien, dafür dass dieser Sinn entsteht? Chris Duncan: „Ich habe eine grobe Idee wie ein Werk aussehen könnte, aber viel entwickelt sich beim Herstellung, die auch ein Findungsprozess für die Skulpturen ist“. Chris Duncans Arbeit seien geprägt von der Spannung zwischen Unverarbeitetem und Verarbeitetem, die Einzelteile und die Summe könnte man auch sagen, schreibt Feucht. Dann aber steht hinter dem, was Chris Duncan visuellen und physikalischen Sinn nennt, eine ganze Erfahrung von ästhetischen Vorstellungen und internalisierten Normen, führt er weiter aus. Im freien Spiel – zwischen Einhalten dieser Normen und ihrem Durchbrechen wiederholt Chris Duncan –, dass was im Leben tagtäglich passiert. In diesem Sinne seien seine Arbeiten Metaphern für das Leben.