Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Über Arbeitspferde und Freizeitpartner
Fotojournalistin und Autorin Gabriele Kärcher kommt nach Berghülen – Beziehung zwischen Mensch und Tier fasziniert
BERGHÜLEN - Mit dem „Pferdevirus“wurde sie schon als kleines Mädchen infiziert. Seitdem lassen sie die Tiere nicht mehr los. Gabriele Kärcher kommt für einen Bildvortrag unter dem Motto „Follow the horses“nach Berghülen. Im Kutschenwagen-Museum möchte sie am Samstag, 1. September, ab 20 Uhr ihre Gäste auf eine Reise zu Pferden und Menschen auf allen Kontinenten mitnehmen.
Mit dabei hat die gebürtige Stuttgarterin Bilder von Pferden, Landschaften und passende Musik. „Die Zuschauer können so auch noch selbst träumen“, meint sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Der Bildvortrag sei dabei nicht nur für Pferdenarren interessant, sondern auch für alle, die mehr über Kultur und Länder wie Neuseeland, den USA, Indien, Argentinien, Spanien und südliches Afrika erfahren möchten.
Die 59-Jährige lebt seit dem Jahr 2013 in Weilheim/Teck. Zuvor wohnte sie zehn Jahre lang im Schwarzwald und züchtete Pferde. „Doch schon als kleines Mädchen war ich so oft es ging im Reitstall“, schaut Kärcher zurück. Als Redakteurin entwickelte und leitete sie die MädchenZeitschrift Wendy. Dann tauschte sie ihr Büro ein, arbeitet als selbstständige Fotojournalistin. Pferde sind weiterhin ihr „Fachgebiet“. Eine zweite Leidenschaft sei das Reisen und sie erfüllte sich einen langjährigen Traum: Zwei Jahre lang bereiste Gabriele Kärcher die Welt der Pferde. „Jedes Land hat eine eigene Magie“, schwärmt die 59-Jährige. Sie möchte vor allem die Beziehung zwischen Mensch und Pferd darstellen. „Genau diese jahrtausendealte Beziehung ist es, die mich interessiert. Das Pferd hatte Einfluss auf die Geschichte und auch die Beziehung wandelte sich“, erklärt Kärcher.
Vom Nutztier zum Freizeitpartner: „Hier werden die Tiere mit viel Liebe behandelt“, zeigt die gebürtige Stuttgarterin auf. In anderen Ländern seien es Arbeitspferde. „Und dennoch ist es eine spezielle und gute Beziehung, weil Mensch und Tier aufeinander angewiesen sind“, so Kärcher. Ihre Faszination, ihre Erfahrungen und Erlebnisse möchte sie ihren Zuhörern weitergeben.
Insgesamt zwei Teile hat die Journalistin ausgearbeitet. Der erste Teil wird jetzt in Berghülen zu sehen sein. Die Zuschauer begegnen Reitervölkern, staunen über wilde Pferde in extremsten Lebensräumen und lernen Menschen kennen, die ihr Leben den Pferden widmen. „Meine Leidenschaften, die Pferde und das Reisen, sind Beruf und Berufung geworden“, sagt Gabriele Kärcher.