Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Benno Baumeister denkt ans Ägidiusfes­t

Kirchengem­einde und SVW-Fußballer laden zu Gottesdien­st und Hock am 1. September

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - „Natürlich sind wir am 1. September in Gedanken und beim Gottesdien­st ganz besonders mit allen Ägidiusfes­tlern von Herzen verbunden“, lässt Pater Benno Baumeister aus Burundi die SZ wissen und freut sich, dass die Fußballabt­eilung des SV Westerheim einmal mehr seine sozialen Projekte in dem zentralafr­ikanischen Land unterstütz­t. Den Erlös aus dem diesjährig­en Ägidiusfes­t wolle er für die Inneneinri­chtung des neuen Hauses „Mutter und Kind“in seinem Aidszentru­m „Nouvelle Espérance“verwenden, für das Möbel und Geräte gebraucht werden. Am Samstag, 1. September, laden die katholisch­e Kirchengem­einde Westerheim am Tag des heiligen Ägidius um 18.30 Uhr zu einem Abendgotte­sdienst mit anschließe­ndem Ägidiusfes­t auf Egelsee ein.

„Die Spende aus Westerheim können wir sehr gut für unser neues Gebäude gebrauchen“, sagt Pater Benno Baumeister, der sich in den vergangene­n Tagen in Gitega im Landesinne­ren von Burundi aufhielt. Mit Unterstütz­ung der japanische­n Entwicklun­gshilfe werde das Haus gebaut, das der Vorsorge diene, von Müttern, die mit dem HIV-Virus infiziert sind. Dort werden sie regelmäßig untersucht. Mit entspreche­nd frühzeitig­er Behandlung schon während der Schwangers­chaft und einer intensiven Betreuung sei es möglich, dass die Übertragun­g des Virus HIV von der HIV-positiven Mutter auf das Kind vermieden wird.

Das erfordere eine frühzeitig­e HIV-Diagnose bei der Mutter und die medizinisc­he Begleitung, erklärt Pater Benno Baumeister. Und für dieses Gebäude würden Mobiliar und Geräte gebraucht, die er mit der Spende aus dem Ägidiusfes­t in Westerheim finanziere­n möchte.

„Das Geld aus der Heimat von den Fußballern hilft kranken Menschen“, betont der Missionar und bedankt sich schon im Vorfeld sehr herzlich bei den SVW-Kickern, die mit ihrem Einsatz Großartige­s leisten. Der Bau des „Mutter-Kind-Hauses“sei schon weit vorangesch­ritten, der Innenausba­u in dem „kleinen Vorsorge- und Krankenhau­s“stelle die neue große Aufgabe an. Dies ist eine erfreulich­e Nachricht, die Pater Baumeister aus seinem Aidszentru­m „Nouvelle Espérance“im Armenviert­el Buyenzi von Bujumbura vermelden kann.

Der 80-Jährige freut sich, dass im vergangene­n Jahr bei 94 von 95 betreuten Schwangers­chaften eine HIV-Übertragun­g auf das Kind verhindert werden konnte. Nur ein Kind sei HIV-positiv geboren worden, da die Mutter die Vorgaben aus dem Vorsorgepr­ogramm leider nicht lückenlos befolgt habe. Das sei schade. „Mit dem Neubau können wir unser Betreuungs­und Behandlung­sangebot verbessern und schaffen gleichzeit­ig auch mehr Platz in unseren mittlerwei­le doch sehr beengten Verhältnis­sen“, berichtet der Pater.

„Ich bin mit allen Ägidiusfes­tlern von Herzen verbunden.“Pater Benno Baumeiser aus Buurundi

Geld für Innenausst­attung

Er und sein Nachfolger Volker Schwill aus dem Glottertal im Schwarzwal­d hätten auch schon Ideen zum weiteren Ausbau des „Mutter-Kind-Hauses“: Eine hauseigene Apotheke soll dort installier­t werden, um die Versorgung mit Medikament­en für die bedürftige­n Frauen zu verbessern. Die Inneneinri­chtung werde von der japanische­n Entwicklun­gshilfe nicht finanziert, da seien er und sein Kollege Schwill auf Spenden angewiesen, etwa auf die aus der Heimat und den SVW-Fußballern, erklärt Pater Baumeister: „Jede Unterstütz­ung unserer Freunde tut uns gut.“Er sei zuversicht­lich, den Innenausba­u stemmen zu können. Der japanische­n Regierung ist er dankbar, dass diese über ihre Entwicklun­gshilfe das Bauprojekt „Mutter und Kind“im Aidszentru­m „Nouvelle Espérance“so großzügig unterstütz­t habe. Es werde ein schöner Bau, ist sich der Missionar sicher.

Noch auf einen weiteren persönlich­en Punkt verweist Benno Baumeister, was seine Nachfolge angeht. „Da weiß ich, dass ich mit Bruder Volker Schwill einen guten und engagierte­n Nachfolger habe“, sagt der 80-Jährige zuversicht­lich, der seit 55 Jahren als Seelsorger in Zentralafr­ika tätig ist, sei es in Burundi, Ruanda oder im Kongo – mit Unterbrech­ungen einiger Jahre, als er für seine Ordensgeme­inschaft als Provinzial in Köln und als Superior in Rom tätig war. Nach Stationen in Sambia, Malawi und Kenia habe Volker Schwill sich in Burundi gut eingelebt.

Der ehemalige Jurist aus Berlin und Fachmann für internatio­nales Wirtschaft­srecht beherrsche inzwischen die afrikanisc­hen Sprachen Swahili und Kirundi recht gut. „Die Weichen für eine gute Übergabe sind gestellt. Ich kann dem Badener aus dem Glottertal getrost die Amtsgeschä­fte übertragen“, meint Pater Baumeister. Er selbst werde sich dann mehr missionari­schen und seelsorger­ischen Aufgaben in seiner Pfarrgemei­nde St. Augustin im Armenviert­el Buyenzi in Bujumbura widmen.

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FOTOS: VOLKER SCHWILL Dieses „Mutter-Kind-Haus“für HIV-positive Mutter ist im Aidszentru­m „Nouvelle Espérance“von Pater Benno Baumeister in der burundisch­en Hauptstad Bujumbura gebaut werden, mit Geld aus der japanische­n Entwicklun­gshilfe. Den Erlös der SVW-Fußballer aus dem Ägidiusfes­t möchte Pater Baumeister für die Innenausst­attung verwenden.
 ??  ?? Frauen aus Burundi mit ihren Kindern in „Nouvelle Espérance“.
Frauen aus Burundi mit ihren Kindern in „Nouvelle Espérance“.
 ??  ?? Blick auf das neue Mutter-Kind-Haus in Bujumbura in Burundi.
Blick auf das neue Mutter-Kind-Haus in Bujumbura in Burundi.

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