Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Einmal um die Welt
44 000 Kilometer legen die Teilnehmer der 34. Leinenwebertour zurück.
LAICHINGEN - 44 000 zurückgelegte Kilometer, 415 Teilnehmer und 24 Kilogramm Kartoffelsalat. Das ist die stolze Bilanz der diesjährigen Leinenwebertour des MSC Laichingen. Ausgiebig lobten die Radler am Sonntag die Radtouristiktour über die Alb. Der veranstaltende Verein ist trotzdem nicht ganz zufrieden.
Hugo Böhringer und Roland Klein sind aus dem Raum Stuttgart angereist. Die beiden fitten Herren haben 118 Kilometer in den Beinen und sitzen gut gelaunt am gedeckten Tisch in der Laichinger Daniel-Schwenkmezger-Halle. Mittagszeit, Essenszeit, auch Kuchen wird aufgefahren von den Helfern des MSC Laichingen.
„Echt super“, sei die Radtour über die Laichinger Alb für sie gewesen, sagt Hugo Böhringer. Und sein Kompagnon begründet, warum: „Rund 80 Prozent der Strecke verlaufen auf geteerten Feldwegen.“Bei vergleichbaren Touren müsse man viel mehr auf Straßen fahren. Die beiden sind erfahrene Radler, vor Kurzem haben sie eine Tour in Südtirol absolviert mit knapp 3000 Höhenmetern. Auch in Nürtingen schwangen sie sich unlängst in die Sättel. Dass sie wieder nach Laichingen kommen, das können sich Böhringer und Klein sehr gut vorstellen. Es war ihre erste Teilnahme am Sonntag bei der Leinenwebertour. Und wohl nicht die letzte.
Bisher keine einzige Ausgabe der Leinenwebertour verpasst hat Albrecht Straub. Der Vorsitzende des Motor-Sport-Club (MSC) Laichingen ist auch an diesem Sonntag, bei der 34. Ausgabe, voll im Einsatz. Seit den frühen Morgenstunden ist er auf den Beinen. Die ersten Radler brachen um 5.30 Uhr auf. Start und Zielpunkt ist immer die Daniel-Schwenkmezger-Halle, Meldeschluss war um 11 Uhr.
37 wählen den Marathon
415 Teilnehmer, so Straub, haben sich in diesem Jahr auf eine der insgesamt sechs Touren begeben. Sie hatten die Wahl zwischen 20 (Familientour) und 202 Kilometern, der MarathonStrecke. Diese absolvierten 37 Radler. Tour 1 – immerhin 152 Kilometer lang – wählten 102 Radler. 79 entschieden sich für Tour 2 (118 Kilometer), 90 für Tour 3 (94), 60 Radler für Tour 4 (53) und 47 für Tour 5, die Familientour.
44 000 Kilometer wurden in Summe abgespult. Einmal um die Welt!
Die weiteste Anreise hatten zwei Franzosen, erzählt Straub. Er hätte sich aber noch ein paar Teilnehmer mehr gewünscht. Denn anders als zum Beispiel im Vorjahr, „als es uns in die Startzeit rein geregnet hat“, bleibt es an diesem Sonntag trocken. Ideales Radler-Wetter. Es waren aber auch schon Mal weniger Teilnehmer bei der Leinenwebertour. Der Rekord liegt bei mehr als 800. Straubs diesjähriges Fazit: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“
Es fehlt an nichts
Denjenigen, die sich am Sonntag auf ihre Drahtesel schwingen, fehlt es an nichts. Nicht auf der Strecke: Da werden sie verpflegt; und nicht in der DSH. Das Küchenteam tischt neben Kuchen auch Braten, Saiten, belegte Wecken und Kartoffelsalat auf. Das Fleisch und die Wurst kommen vom Metzger Schmutz, der Kartoffelsalat ist selbst gemacht. Fünf Stunden hat Doris Dukeck die Kartoffeln geschält und geschnibbelt.
Ein weiterer Helfer ist Wolfgang Stäudle. Seit Jahren kümmert sich die Firma Stäudle um die EDV bei der Leinenwebertour. Auch sein Sonntag begann um 5 Uhr in der Früh. Er stellt die Technik zur Verfügung, damit der MSC unter anderem die TeilnehmerZahl erfassen kann. Selbst mitgeradelt ist Stäudle noch nicht bei der Leinenwebertour. Aber er sei im Alltag in Laichingen viel mit dem Rad unterwegs, fast täglich. Und verlasse sich dabei ganz auf seine Muskelkraft. Ein E-Bike komme für ihn nicht in Frage. Schmunzelnd fügt Stäudle an: „So ein alter Sack bin ich noch nicht.“