Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Hohenstadter Autorin will aufklären
Silvia Siebler-Ferry schreibt Bücher über den Islam, Drogen und über ihr eigenes, bewegtes Leben
HOHENSTADT - „Die Verbannten des Krieges“, so lautet das im Mai erschienene Buch von Silvia Siebler-Ferry. Die 41-jährige Radiosprecherin, die in Hohenstadt lebt, hat viele Interviews mit Flüchtlingen in deutschen Flüchtlingsheimen geführt und deren Erfahrungen in einer sehr dramatischen Geschichte niedergeschrieben.
Der Roman beinhaltet verschiedene Einzelberichte, wie die jeweiligen syrischen Flüchtlinge den Moment erlebten, an dem sich ihr Leben in ihrer Heimat innerhalb einer Sekunde veränderte. „Das Buch ist jedoch nicht ohne Grund erst ab einem Alter von 18 Jahren erhältlich“, erklärt die Autorin.
Den Roman gibt es in gedruckter Form aber auch als E-Book. Es wurde von dem islamischen Verlag „Assira“veröffentlicht, für den Silvia Siebler-Ferry momentan ein weiteres Buch schreibt. Dieses Buch, mit dem Titel „Das Herz ist das Haus Gottes“, soll dazu dienen, Kindern den Islam zu erklären.
„Bin gerne sarkastisch“
Die Autorin ist selbst keine Muslima, hat aber Interesse an der Religion. „Ich will den Kindern hier einfach erklären, warum manche Frauen und Mädchen Kopftücher tragen, oder einige aus religiösen Gründen nicht mit zum Schwimmen gehen“, sagt Silvia Siebler-Ferry.
Zusätzlich arbeitet die HobbyAutorin derzeit an zwei weiteren Werken. „Marie“, eine sarkastische Geschichte, soll verdeutlichen, wie sich übergewichtige Menschen fühlen. „Ich bin selbst übergewichtig und gerne sarkastisch. Das bietet sich gut an, um anderen Menschen zu vermitteln, wie ich mich in meiner Haut fühle“, erklärt sie.
Viel mit Gewalt zu tun gehabt
Außerdem schreibt Silvia SieblerFerry seit Längerem einen Blog im Internet. Inhalt: ihre Lebensgeschichte. Zunächst schrieb sie anonym, mittlerweile jedoch ist die Erzählung unter ihrem Namen zu finden. Silvia Siebler-Ferry will nun aber noch einen Schritt weitergehen und ein Buch davon veröffentlichen.
Als Kind habe sie viel mit Gewalt zu tun gehabt, sagt Silvia SieblerFerry; und später „alles selbst durchlebt“von Drogen- und Tablettensucht bis hin zu Selbstmordversuchen. Aufgewachsen ist sie im Kreuztal in Nordrhein-Westfalen.
Ihr sei es wichtig, mit ihrer Geschichte anderen Betroffenen helfen zu können. „Ich denke, es ist etwas anderes, wenn man das Ganze selbst schon einmal erlebt hat“, erklärt Silvia Siebler-Ferry und ergänzt: „Ich habe es geschafft, mein Leben zu ändern und mir meinen Traum zu erfüllen.“Und was war der Traum? „Ich habe im Juni eine Pension mit Kiosk in Hohenstadt eröffnet, die ,Familienpension zum Zwerg’.“Außerdem sammele sie Spenden und helfe Obdachlosen und Familien in Not. Schreiben sei für sie der Ausgleich dazu.