Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wolfgang Schrade will auf den Erbacher Chefsessel
Der Wahlkampf um den Posten des Erbacher Bürgermeisters nimmt fahrt auf – Wahltag ist am 7. Oktober
ERBACH - Die Wahl um den Bürgermeisterposten in der Stadt Erbach am Sonntag, 7. Oktober, könnte spannender als erwartet werden. Zunächst hatte es so ausgesehen, als ob sich nur Amtsinhaber Achim Gaus zur Wiederwahl stellt. Jetzt ist klar: Es gibt zumindest einen Gegenkandidaten. Der parteilose Wolfgang Schrade aus Erbach hat am Samstag seine Bewerbungsunterlagen für den Posten des Stadtoberhaupts in den Briefkasten des Erbacher Rathauses eingeworfen.
„Wie Sie sehen, bin ich ein Kind des Stadtgebiets Erbach“, sagt Wolfgang Schrade und weist auf seinen Lebenslauf hin. Geboren am 21. Juli 1970 in Ehingen, wuchs Schrade bis 1998 in Ersingen bei seinen Eltern Frieda und Emil Schrade auf, bevor er 1999 mit seiner heutigen Ehefrau Petra und seinen beiden Kindern Andre und Saskia den Lebensmittelpunkt in die Kernstadt nach Erbach verlegte. Jetzt will der gebürtige Ehinger und Vorstandsmitglied des TSV Erbach auf den Chefsessel ins Rathaus und macht Amtsinhaber Achim Gaus Konkurrenz.
Kommunalpolitische Erfahrung hat Wolfgang Schrade nicht vorzuweisen, was er aber nicht unbedingt als Nachteil ansieht. „Ich will meiner Heimat einfach etwas Gutes tun“, sagt er. Zwar hat er keine Erfahrung als Kommunalpolitiker, ein Wahlamt hat er aber durchaus schon begleitet. „Von 2005 bis 2013 war ich beim Landgericht als Schöffe tätig. In dieser Zeit sind mir viele Schicksale begegnet, die mich geprägt haben“, so der 48-jährige Speditionskaufmann, der zurzeit für eine Spedition in Kirchheim/Teck arbeitet und täglich nach Erbach pendelt.
Außerdem ist er als Vorstandsmitglied für die Jugendarbeit und Veranstaltungen des TSV Erbach zuständig. Beim Stadtfest 2012 war ihm ein Banner aufgefallen, auf dem der TSV einen Vorstand suchte. „Nach kurzer Überlegung ging ich auf Otto Steinle (Mitglied des Vorstands, Anm. d. Red.) zu und zeigte mein Interesse. Ohne jemals in einem Vereinsausschuss tätig gewesen zu sein, sah ich eine große Herausforderung in der Vereinsarbeit tätig zu werden und in einem Team mitzugestalten“, berichtet Schrade im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Einiges habe er in den vergangenen sechs Jahren mitbewegen können, sagt Schrade und verweist beispielsweise auf die Neugestaltung des Sportheims. Hier sei mit der Umgestaltung der Wirtschaft das Vereinsheim zu einem tollen Anlaufpunkt für die Mitglieder des TSV und die Besucher gemacht worden.
Neue Herausforderung
Dass er jetzt in den ersten Stock des Erbacher Rathauses einziehen möchte, begründet er mit der Tatsache, dass er eine neue Herausforderung suche. Mit 48 Jahren sei man noch jung genug, um etwas Neues auszuprobieren. „Mit meiner Erfahrung in der Dienstleistung und im aktiven Umgang mit Menschen sehe ich die einmalige Chance, in meiner Heimat als Bürgermeister tätig zu werden.“Schrade will – falls die Erbacher ihn auf den Chefsessel des Rathauses wählen – die Wünsche und Bedürfnisse aller Bürger wahrnehmen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Schrade will auch, dass die Kommunikation zwischen Rathaus und Bevölkerung besser läuft. An diesem Punkt werde aus seiner Sicht im Rathaus zu wenig gemacht: „Die Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv über das Geschehen im Stadtgebiet informiert und auf dem Laufenden gehalten werden.“Ganz besonders ins Visier will Schrade dabei den Hochwasserschutz nehmen, der in den vergangenen Wochen als Gesprächsthema in der Stadt wieder hochgekocht ist.
Darüber hinaus hat es sich Schrade zum Ziel gemacht, das Gemeinschaftsgefühl im gesamten Stadtgebiet greifbarer zu machen. Er will die Vereine besser unterstützen und das Ehrenamt fördern. Auch will er den Nachwuchs mit im Boot wissen. „Die gesamte Erbacher Jugend soll die Möglichkeit haben, die Zukunft in ihrer Heimat zu planen“, sagt Schrade.
Wer hat, kann diese jederzeit per EMail an ihn stellen. Erreichbar ist der Bürgermeisterkandidat unter ●»