Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zu jeder Jahreszeit durch Merklingen wandeln
Teil der Sanierung der Ortsmitte: Historischer Rundgang bietet an elf Stationen Infos – Mediale Aufarbeitung
MERKLINGEN - Sie ist Teil der Neugestaltung der Merklinger Ortsmitte und derzeit genau dort zu finden: die Übersichtstafel für den historischen Pfad durch die Kommune. Die Geschichte des Ortes soll auf eine besondere Art und Weise lebendig gehalten werden. Der Partnerschaftsfonds „Merklinger helft“und die Bürgerstiftung Laichinger Alb haben in einem Kooperationsprojekt einen Rundgang durch die Zeitgeschichte Merklingens erstellt. Eingeweiht wurde dieser offiziell im April dieses Jahres. Der endgültige Abschluss verläuft parallel zur Sanierung des Zentrums. Diese wurde nun angegangen. Seit Donnerstag ist schweres Gerät vor Ort; der Asphalt wurde abgefräst, um Abwasserkanal sowie die Wasserleitung auszutauschen.
Elf Stationen
Backhaus, Schulhaus, Molkerei, erstes Pfarrhaus, die Kirche, Trachtenhäusle oder auch das Amtshaus: Elf Stationen gibt es beim historischen Pfad insgesamt, die Interessierte ablaufen und mehr über die Vergangenheit der Kommune erfahren können. Die Strecke, über die sich die Anlaufpunkte verteilen, ist insgesamt 600 Meter lang, ein Alternativ-Wanderweg beträgt 750 Meter. Alles ist nah und gut zu erkunden.
An den jeweiligen Stationen sind wiederum Informationstafeln angebracht. Die sind zusätzlich mit einem so genannten QR-Code versehen. Heißt: Wer diesen mit dem Smartphone oder auch Tablet scannt, erhält zusätzliche Informationen in Form eines Videoclips und Bildern. So soll das Ziel, Geschichte nachhaltig erlebbar zu machen – und zwar für alle Generationen –, ganz praktisch umgesetzt werden. Vor allem für jüngere Nutzer soll diese Aufarbeitung von Informationen und geschichtlichem Hintergrund der Kommune eine ansprechende Alternative zum erstellten Flyer sein. Den gibt es nämlich auch noch. Er zeigt den Pfad und gibt Empfehlungen für die Laufroute.
Der historische Rundgang ist in jeder Jahreszeit begehbar und hat so auch immer ein besonderes Flair. Nicht nur für Gäste außerhalb sei der Pfad ein Angebot, sondern auch für die Merklinger selbst – als kleine Dorfwanderung.
Papier, Tafeln, Clips und Bilder: Das Projekt ist an jene in Laichingen und Nellingen angelehnt. 2015 wurden erste Ideen gesammelt und aufgenommen. Dabei ging es auch darum, wer wo unterstützen, Text und Bilder liefern kann. Im April vergangenen Jahres wurden dann zunächst die Flyer für den historischen Rundgang gedruckt und die letzte Schautafel angebracht.
Heimat ist Thema
Großes Thema spiele dabei natürlich die Heimat. Der Rundgang stellt diese und die dahinterstehende Geschichte nicht nur dar. Merklinger selbst haben an der Idee, der Umsetzung und Gestaltung ganz aktiv mitgewirkt. Wer sich eines der Videos anschaut, wird schnell feststellen, dass es beispielsweise die Merklinger Ratsfrau Marie-Luise Jakob ist, die die Nutzer durch ihre Erklärungen und Erzählungen mit auf eine Reise nimmt – ganz unter dem Motto: „Heimat ist immer dort, wo sich die Menschen wohlfühlen.“
Mit Abschluss der Sanierung des Merklinger Ortskerns voraussichtlich im September des kommenden Jahres soll die Übersichtstafel, die derzeit nahe der Bushaltestelle und dem Brunnen steht, ihren endgültigen und somit festen Standort erhalten. Außerdem wird Erweiterungspotenzial beim historischen Pfad gesehen – beispielsweise könnten künftig auch Gaststätten in den Plan aufgenommen werden.