Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ulmer Perspektiven
Fußball, Regionalliga: In Eislingen haben sich neue Spieler gezeigt – Nun wartet Elversberg
ULM - Lange hat Nicolas Jann auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz für den Fußball-Regionalligisten SSV Ulm 1846 warten müssen. Im Sommer war Jann vom FV Illertissen an die Donau gekommen, hatte an der Vorbereitung der Mannschaft teilgenommen und sich dann verletzt. Fünf Wochen Pause, den Saisonauftakt verpasst und das DFB-Pokalspiel gegen Frankfurt auch. Umso erfolgreicher verlief seine Premiere beim 5:0 im WFV-Pokal am Mittwoch gegen den FC Eislingen. Prompt erzielte er sein erstes Tor im ersten Spiel.
„Er hat in der Vorbereitung gezeigt, was er kann“, sagt Spatzen-Trainer Holger Bachthaler. Für ihn war das Pokalspiel gegen den Kreisligisten eine gute Möglichkeit, denjenigen Spielpraxis zu geben, die bislang in der Saison kaum oder gar nicht zum Zug gekommen waren. So wie Zugang Kai Luibrand, der es Bachthaler ebenfalls dankte und zweimal traf. Zwar ist der Gegner aus dem Landkreis Göppingen qualitativ nur schwer mit den Mannschaften aus der Regionalliga zu vergleichen, Bachthaler darf sich trotzdem glücklich schätzen, in seinem ohnehin gut bestücktem Kader noch einige Optionen in der Hinterhand zu haben. „Wir haben Qualität im Kader“, sagt er.
Ihre Qualitäten ließen die Ulmer in den beiden Partien vor dem WFVPokal aber nur teilweise aufblitzen. An den vergangenen beiden Regionalliga-Spieltagen gab es Niederlagen gegen Worms und Homburg. Es waren die beiden Spiele nach dem Sieg im DFB-Pokal. Bachthaler gibt zu: „Die Woche nach dem Spiel gegen Frankfurt war nicht einfach. Die Terminierung des nächsten Spiels war nicht optimal.“Nur drei Tage nach dem DFB-Pokalspiel musste seine Elf bei Wormatia Worms ran. Das Hochgefühl der Fans kippte nach dem 0:1 etwas und die folgende 0:2-Niederlage gegen den FC Homburg am Wochenende tat ihr Übriges.
Seit dem DFB-Pokal steht der SSV ohnehin unter Beobachtung, weil viele Fans weitere Wunder wie gegen Frankfurt erwarten. „Ich weiß nicht, ob die Euphorie angebracht ist“, sagt Bachthaler. „Unsere Ausgangssituation in der Liga ist, dass wir sieben oder acht Konkurrenten haben. Es gibt keine einfachen Spiele.“Trotzdem gibt er Einblick in sein Seelenleben: „Mein Wohlbefinden war nach Frankfurt auch positiver. Das ist doch ganz normal.“Er findet jedenfalls nicht, dass der SSV nach den jüngsten Resultaten in der Liga personell aufstocken müsste. Etwas Zeit dazu hätte er noch. Angebote von Spielern an den Verein habe es einige gegeben, erklärt Bachthaler, aber er sei „kein Freund davon, Dinge zu tun, die uns nicht überzeugen.“Außerdem schätze er die Harmonie, die in seinem Team herrsche. In die will er keine Unruhe bringen.
So werden am Samstag, 1. September, 14 Uhr, beim SV Elversberg also keine Neuen auf dem Platz stehen. Wie die Mannschaft aussehen wird, lässt Bachthaler aber offen. Sicher werden im Vergleich zum Spiel in Eislingen wieder mehr eingespielte Akteure auflaufen. Die Rotation ist eines von Bachthalers Markenzeichen der Saison. Aber: „Wir rotieren ja nicht aus Jux und Tollerei.“Damit habe er auf die Belastungen der englischen Wochen reagieren müssen.
So wird es wohl auch am Samstag wieder Änderungen geben, zumal es personell bei den Ulmern gerade gut aussieht. Einzig Lennart Stoll, der lange ausfallen wird, steht nicht zur Verfügung. Einen Lichtblick gibt es bei Vinko Sapina. Nach seiner langen Pause trainiert er wieder voll und könnte in wenigen Wochen wieder auf dem Platz stehen.