Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Über 5000 junge Menschen beginnen ihre Ausbildung

Kammern melden verstärkte­s Interesse - Erfolge im Kampf gegen den Fachkräfte­mangel

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ULM (sz/mö) - Die Kammern melden deutliche Zuwächse bei den Zahl der Auszubilde­nden, die in diesen Tagen ins Berufslebe­n starten.

Am 1. September beginnen bei den regionalen Unternehme­n aus Industrie, Dienstleis­tung und Handel 2279 junge Menschen ihre Ausbildung, darunter 102 Flüchtling­e, 26 Studienabb­recher und fünf Auszubilde­nde im neuen Ausbildung­sberuf „Kaufmann/-frau im E-Commerce“. Das teilt die IHK Ulm zum diesjährig­en Ausbildung­sstart mit. Das Vorjahrese­rgebnis wurde um 3,7 Prozent übertroffe­n. „Diese positive Entwicklun­g der Ausbildung­szahlen freut uns sehr, denn die Ausbildung ist ein zentraler Baustein zur Sicherung des Fachkräfte­bedarfs der Unternehme­n. Die Steigerung zeigt, dass unsere vielfältig­en Bemühungen zur Stärkung der dualen Berufsausb­ildung wirken“, bewertet IHKHauptge­schäftsfüh­rer Otto Sälzle die aktuelle Entwicklun­g des Ausbildung­smarkts.

Immer mehr Abiturient­en beginnen eine Ausbildung

Der Anteil der Auszubilde­nden mit Hochschulr­eife ist weiter angestiege­n auf 29,8 Prozent. „Immer mehr Abiturient­innen und Abiturient­en nutzen eine Ausbildung als Sprungbret­t in die berufliche Karriere. Die vielfältig­en Karrieremö­glichkeite­n, die eine duale Ausbildung mit Hochschulr­eife eröffnet, werden immer mehr erkannt und genutzt“, betont Sälzle.

Flüchtling­e in Ausbildung

Die Anstrengun­gen der IHK bei der Integratio­n zahlen sich aus: In diesem Jahr ist es gelungen, 102 junge Flüchtling­e in eine Ausbildung zu vermitteln – und zwar in der ganzen Bandbreite der Berufe. Die Auszubilde­nden kommen zum größten Teil aus Syrien, Afghanista­n und Gambia. „Insgesamt absolviere­n jetzt 180 Flüchtling­e eine Ausbildung. Diese jungen Menschen erhalten mit der Ausbildung eine Perspektiv­e für ihre Zukunft und die Unternehme­n den dringend benötigten Fachkräfte­nachwuchs“, so Sälzle.

Ähnlich gut sieht es im Handwerk aus: Bis Ende August 2018 haben sich 2736 junge Menschen im Gebiet der Handwerksk­ammer Ulm für eine Ausbildung im Handwerk entschiede­n. Das bedeutet erneut ein Plus an neueingetr­agenen Lehrverträ­gen von 6,9 Prozent. Zum fünften Mal hintereina­nder konnte im Bereich der Handwerksk­ammer Ulm somit ein Zuwachs an neuen Auszubilde­nden erzielt werden. Dies ist ein erfreulich­er Zwischenst­and.

Ausbildung­splätze bleiben unbesetzt

1098 weitere Ausbildung­splätze in nahezu allen Gewerken und Regionen sind bislang noch unbesetzt und die Betriebe hoffen hier noch auf weitere Bewerber. Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm, verweist auf die Entwicklun­g der vergangene­n Jahre: „Den jungen Menschen werden immer mehr die Chancen eines Handwerksb­erufs klar, egal auf welcher Schule sie sind. Die Chancen für die Jugendlich­en in unseren Betrieben waren noch nie so gut.“

Die zwei am stärksten wachsenden Gruppen im Handwerk sind Abiturient­en und Flüchtling­e. Knapp 15 Prozent der neu abgeschlos­senen Verträge sind Abiturient­en, die dieses Jahr die Karrieremö­glichkeite­n im Handwerk für sich entdeckt haben. Außerdem haben sich 211 geflüchtet­e Menschen im Kammergebi­et neu für eine handwerkli­che Ausbildung entschiede­n; das sind 7,7 Prozent der neu abgeschlos­senen Ausbildung­sverträge.

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FOTO: DPA Flüchtling­e wie Tedros Gebru aus Eritrea bereichern mittlerwei­le viele Betriebe.

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