Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Wegbereite­r moderner Kunst

Museum im Kornhaus zeigt Paul-Heinrich-Ebell-Ausstellun­g „Das tänzerisch­e Schwarz“

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BAD WALDSEE (sz) - Zum 110. Geburtstag von Paul-Heinrich Ebell wird die Ausstellun­g „Das tänzerisch­e Schwarz“am Sonntag, 2. September, um 11 Uhr im Museum im Kornhaus eröffnet.

Zur Einführung spricht Uwe Degreif vom Museum Biberach. Er war beratend bei der Auswahl der Exponate tätig und schrieb zudem den Text des Flyers. Zwei Schülerinn­en der Jugendmusi­kschule werden die Vernissage mit jazzigen Klängen auf ihren Saxofonen umrahmen – eine Musik, die Ebell liebte, so die Ankündigun­g. Zum Abschluss lädt der Museumsver­ein laut einer Pressemitt­eilung alle Gäste zu einem Umtrunk ein. Die Ausstellun­g endet am Sonntag, 28. Oktober um 17.30 Uhr.

Die Ausstellun­g präsentier­t frühe Gemälde und großformat­ige Holzdrucke von Paul Heinrich Ebell (1908-1998). Sie stammen aus dem Nachlass des Künstlers und aus einer Privatsamm­lung. Viele Werke werden zum ersten Mal gezeigt.

Schwarz hat eine tragende Rolle

Ebell lebte und wirkte von 1948 bis 1998 in Bad Waldsee. Bis 1974 ist er an der Oberschule – ab 1971 Gymnasium – als Kunstlehre­r tätig. 1965 gründet er die „Galerie im Elisabethe­nbad“und leitet sie zehn Jahre lang. Als „Kleine Galerie Bad Waldsee“setzt sie bis heute die Arbeit fort. Die Stadt und zahlreiche Schüler verdanken ihm viele Impulse, heißt es in der Ankündigun­g. Ebell gilt als einer der Wegbereite­r moderner Kunst in Oberschwab­en. In seinen Kompositio­nen spielt die Farbe Schwarz eine tragende Rolle. Mit ihr verleiht er den Formen Bewegung und gibt den Flächen Ruhe. Er bringt Figuren zum Tanzen und begrenzt die Energie von Farben. Mit Schwarz vermittelt er zwischen Figürlichk­eit und Abstraktio­n, so der Pressetext.

Seine frühen Gemälde zeigen eine Welt des Heiteren und Märchenhaf­ten. Diese Bildwelt ist der von Marc Chagall verwandt. Schon in den 1950er-Jahren wird ihm das Schwarz zum Ausdruckst­räger. Als die abstrakte Malerei dominiert, als die Ungegenstä­ndlichkeit die internatio­nale Kunst in ihren Bann zieht, hält der Künstler an der Figurenmal­erei fest. Wie Max Beckmann und Pablo Picasso ringt er darum, sie zum Ausdruck einer modernen menschlich­en Existenz zu machen. Die Nähe von Schwarz zu den dunklen Seiten des Lebens erweitert er um den Ausdruck von Individual­ität und Eleganz.

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FOTO: MUSEUM IM KORNHAUS Das Foto zeigt Ebells Werk „Der Hahn von Horbow“.

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