Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Kreisrat auf Tauchstati­on

In Heroldstat­t wird bald ein neuer Bürgermeis­ter gewählt – Was macht der Ex-Schultes?

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - Was macht eigentlich der ehemalige Heroldstat­ter Bürgermeis­ter Ulrich Oberdorfer? Im Sommer wurde er in den vorzeitige­n Ruhestand versetzt. Doch ganz „zur Ruhe“hat er sich (noch) nicht gesetzt. Sein Amt als gewählter Kreisrat des Alb-Donau-Kreises übt er weiter aus. In seiner ehemaligen Gemeinde wird am 30. September gewählt.

Es ist schwer, Heroldstat­ts ehemaligen Bürgermeis­ter Ulrich Oberdorfer ans Telefon zu bekommen. Kontakte auf die Laichinger Alb scheint der ehemalige Bürgermeis­ter von Griesingen und Heroldstat­t (2014 bis Juni 2018) gar keine mehr, oder nur noch sehr wenige zu pflegen. Auch die Verbindung zu ehemaligen Bürgermeis­terkollege­n ist nicht mehr existent. Dies dürfte aber nur wenige überrasche­n.

Kein Hinderungs­grund

Aus seinem Amt geschieden ist der verheirate­te Familienva­ter wenig harmonisch. Zuletzt gab Oberdorfer selbst unüberbrüc­kbare Differenze­n mit Teilen der Heroldstat­ter Verwaltung und des Gemeindera­ts an; er erhob sogar den Vorwurf strafbarer Handlungen (ohne jedoch Beweise vorzulegen, wir berichtete­n). Viele Monate befand er sich im Krankensta­nd.

Zum 1. Juli wurde Ulrich Oberdorfer vom Landratsam­t des Alb-Donau-Kreises in den vorzeitige­n Ruhestand versetzt, gilt als dienstunfä­hig. Untätig ist Oberdorfer, der in Justingen auf der Alb lebt, aber nicht. Weiterhin übt er beispielsw­eise sein Amt als CDU-Kreisrat aus. Dies bestätigt Jens Kaiser, der Vorsitzend­e der Kreistagsf­raktion der CDU (hauptberuf­lich Bürgermeis­ter von Illerriede­n).

Laut Kaiser habe Oberdorfer an den letzten beiden Sitzungen des Kreistags wieder regulär teilgenomm­en. Davor war sein Platz auch im Kreistag leer geblieben, wegen seiner Erkrankung. Oberdorfer ist Mitglied des Verwaltung­sausschuss­es des Kreistags. Dass Oberdorfer sein Amt als Heroldstat­ter Bürgermeis­ter nicht mehr ausübt, ist für Kaiser kein Hinderungs­grund für seine Kreisrats-Tätigkeit.

Direkt gewählt

Demnächst will sich die Kreis-CDU an die Nominierun­g ihrer Kandidaten für die anstehende Kreistagsw­ahl (Frühjahr 2019) machen. Die Kreisräte werden direkt von den Bürgern gewählt. Der Kreistag ist das Hauptorgan der Landkreis-Verwaltung, zuständig für die Abfallwirt­schaft, das berufliche Schulwesen, Kreisstraß­en sowie den öffentlich­en Personenna­hverkehr.

Jens Kaiser sagt, er selbst werde sich wieder um ein Mandat im neuen Kreistag bewerben. Eine Legislatur dauert fünf Jahre. Ob auch sein Parteiund Kreistagsk­ollege Ulrich Oberdorfer abermals seinen Hut in den Ring werfen wird, kann Kaiser nicht sagen.

Obwohl er als Heroldstat­ter Bürgermeis­ter dienstunfä­hig ist und Pension bekommt, könnte er zusätzlich auch einem neuen Beruf nachgehen.

Für die SZ war Oberdorfer in den vergangene­n Tagen nicht zu erreichen, weder telefonisc­h noch per Mail; auch die Bitte um einen Rückruf verhallte.

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ARCHIVFOTO Sein Amt als Kreisrat übt Ulrich Oberdorfer weiterhin aus.

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