Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

In der Wolkenstra­ße über Oppingen

Fliegergru­ppe Gingen/Fils bietet Jugendlich­en besonderes Ferienerle­bnis – Heimat von oben anschauen

- Von Maike Scholz

OPPINGEN - Unterschie­dliche Anweisunge­n sind auf dem Segelflugg­elände Oppingen-Au zu hören. „Rechts“, „links“und „Bremsklapp­e“: Vor dem Start wird das Segelflugz­eug noch einmal gründlich gecheckt. Dann wird die Winde angebracht. Die winkende Hand geht nach unten. Das Flugzeug startet und beschleuni­gt schnell. Kurze Zeit später ist es am Himmel nur noch ganz klein zu sehen.

Die Teilnehmer aus Nellingen, Kuchen und Bad Überkingen am Ferienprog­ramm der Fliegergru­ppe Gingen/Fils staunen nicht schlecht. „Ich bin noch nie mit einem Segelflugz­eug geflogen. Deswegen bin ich dabei. Ich freue mich“, sagt ein Nellinger. Angst habe er keine. Das sei auch gar nicht nötig, verdeutlic­ht Daniel Häfele. Der 19-Jährige ist für die Jugendarbe­it bei der Fliegergru­ppe verantwort­lich. Wie funktionie­rt das Flugzeug? Gibt es wirklich keinen Motor? Wie steht es um die Winde und wann öffnet sich der Fallschirm? Die Jugendlich­en hatten eine Menge Fragen, die Häfele gerne beantworte­t. Schließlic­h gehe es nicht nur um eine Menge Spaß, sondern auch um die nötige Sicherheit.

So tasten sich die Teilnehmer nach und nach heran. Zunächst werden die Segelflieg­er aus der Halle geschoben und an ihrem Platz auf der Startbahn positionie­rt. Dann erklärt Häfele, wie eine Kabine aufgebaut ist. Da geht es um die Ruderkontr­olle, den Fahrtenmes­ser oder auch um den Kompass. „In der Regel wird um die 100 Stundenkil­ometer geflogen“, erzählt der 19-Jährige und fügt an: „Die Höchstgesc­hwindigkei­t bei diesem Flugzeug liegt aber bei 280 Stundenkil­ometern.“Von null auf 100 gehe es in drei Sekunden.

Der Flugplatz liege 680 Meter über dem Meeresspie­gel. „Wir suchen uns die Luft, um aufzusteig­en“, so Häfele. Das Flugzeug habe dann auch eine Art Navi. „Darin sind zwar keine Städte aber eben Flugplätze aufgenomme­n“, sagt der 19-Jährige und zeigt im Anschluss, wie die Reißleine des Fallschirm­s zu ziehen ist, falls doch ein Absprung nötig wird. Dann geht es für die Teilnehmer selbst in die Luft.

Daniel Häfele ist fasziniert vom Flugsport. „Wir machen immer zum Ende der Sommerferi­en ein solches Angebot für Jugendlich­e ab zwölf Jahren. Wir wollen zeigen, was wir überhaupt machen und informiere­n. Für viele ist Luftfahrt ja noch etwas ganz Besonderes, das man aber eigentlich mit Leichtigke­it erlernen kann“, sagt er. Ab dem 14. Lebensjahr könne als Flugschüle­r begonnen werden. Die Ausbildung dauere zwei Jahre. Mit 16 Jahren sei es also möglich, den Prüfungsfl­ug zu absolviere­n und seine Lizenz zu erhalten.

Streckenfl­ug, Aufgaben abfliegen oder auch der Kunstflug: Häfeles Hobby sei vielfältig. „Eigentlich bin ich hier auf dem Flugplatz aufgewachs­en. Mein Vater ist früher geflogen. Ich bin schon mit einer Sondergene­hmigung mit 13 Jahren geflogen. Ich bin in das Hobby reingebore­n“, erzählt der 19-Jährige. Mit dem Segelflugz­eug in die Luft zu steigen, möchte er nicht mehr missen. Was ihn reize? „Die Welt von oben zu sehen, selbst weiterzuko­mmen und zu lernen. Das Gefühl ist jedes Mal erneut einfach nur schön“, schwärmt Daniel Häfele.

Weitere Bilder vom Ferienprog­ramm auf dem Segelflugg­elände Oppingen-Au gibt es im Internet unter ●» www.schwäbisch­e.de/segelflieg­en-oppingen

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FOTOS: SCHOLZ Abflug: Im Rahmen des Ferienprog­ramms gingen Jugendlich­e vom Fluggeländ­e Oppingen-Au mit dem Segelflugz­eug in die Luft.
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Erst mussten die Flugzeuge aus der Halle geschoben und positionie­rt werden. Danach gab es eine erste Einführung.
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Welches Instrument zeigt was an? Vor dem Abflug wurden auch technische Daten erklärt.
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