Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Walz möchte barrierefr­eies und schöneres Rathaus

Blick des Westerheim­er Bürgermeis­ters gilt in den nächsten Jahren auch der Aussegnung­shalle im Friedhof

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Der Umbau des Rathauses und die Sanierung der Aussegnung­shalle sind zwei Hochbauten, die Bürgermeis­ter Hartmut Walz in seiner dritten Amtsperiod­e als Rathausche­f von Westerheim umsetzten möchte. Doch noch viele weiter Vorhaben möchte er in Absprache mit dem Westerheim­er Gemeindera­t in den nächsten Jahren anpacken und umsetzen.

„Das vor 50 Jahren in Betrieb genommene Rathaus entspricht nicht mehr den heutigen Anforderun­gen, weder baulich noch räumlich“, sagt Walz, da müsse was getan werden. „Uns fehlen dringend Büros und Besprechun­gsräume und das Bürgerbüro sollte besser zugänglich angeordnet werden“, erläutert er. Außerdem sei es zeitgemäß und damit barrierefr­ei zu gestalten. „Das müssen wir rasch ändern“, betont der Schultes und schildert eine kleine Geschichte, die er einmal erlebt hat: „Zu einer standesamt­lichen Trauung habe ich schon mal eine Braut im Rollstuhl in den Sitzungssa­al hinaufgetr­agen. Dafür war ich mir nicht zu schade, aber das war den Personen doch peinlich.“

Der Umbau und die Sanierung des Rathauses sei ein wichtiges Thema, mit dem sich der Gemeindera­t befassen müsse. Es sei deshalb auch in das Sanierungs­gebiet aufgenomme­n worden. Es bilde zusammen mit der Sanierung des Hauses des Gastes und der St. Stephanusk­irche die bauliche Ortsmitte.

Der Gemeindera­t habe bereits Haushaltsm­ittel für eine erste Planungsra­te eingestell­t und in der Gemeindera­tssitzung vor der Sommerpaus­e die Erstellung eines Raumprogra­mms beschlosse­n.

Im Rathaus in der Gemeindeve­rwaltung müsse dann die Buchführun­g auf eine kaufmännis­che Form umgestellt werden. Dann müsse sich die Verwaltung den stets sich ändernden gesetzlich­en Rahmenbedi­ngungen stellen. Im Anschluss müsse die Verwaltung wie alle Gemeinden das Großprojek­t Kommunalwa­hlen bewerkstel­ligen, die zusammen mit den Europawahl­en Ende Mai 2019 stattfinde­n.

Ein zweites Hochbaupro­jekt hat Walz für die kommenden Jahre im Visier: Für die Aussegnung­shalle auf dem Friedhof, die auch nicht mehr den heutigen Anforderun­gen entspreche, gelte es, gute und sinnvolle Lösungsans­ätze auszuarbei­ten. Erste Planungsle­istungen habe der Gemeindera­t bereits vergeben. Entscheide­nd werde die Frage sein, für wie viele Personen bei einer Beerdigung luftzugsfr­eie und beheizte Sitzplätze angeboten werden sollten, meint Walz.

Und auch den Blick auf den Bahnhof Schwäbisch­e Alb hat der Westerheim­er Schultes und Kreisrat gerichtet: Intensiv würden alle Gemeinden der Region von dem Bahnhof in Merklingen finanziell gefordert, das sei vereinbart. Der zu finanziere­nde Anteil der Gemeinde Westerheim am Bahnhof in Merklingen betrage 1,15 Millionen Euro, rund 812 000 Euro seien noch aufzubring­en. Von 2022 an nach der Fertigstel­lung des Bahnhofs und der Neubaustre­cke sollen hier Züge fahren, sagt Walz und verweist auf Aussagen von Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) bei einer Baustellen­besichtigu­ng am 27. August.

Öffentlich­er Nahverkehr

Zu achten sei auf eine gute Anbindung des öffentlich­en Nahverkehr­s an den Bahnhof. „Wir müssen darauf achten, dass der ÖPNV rechtzeiti­g auf die Zugfahrplä­ne in Merklingen angepasst wird. Ziel muss es sein, dass wir aus Westerheim schnell mit dem Bus nach Laichingen mit möglichst wenigen Haltestell­en und dann weiter zum Bahnhof kommen“, unterstrei­cht der Bürgermeis­ter. Auch das neu zu entwickeln­de Gewerbegeb­iet vom Verband RSA beim Bahnhof bedürfe guter Überlegung­en und Weitsicht.

Glasfasern­etz ist Thema

Als weitere Aufgaben der Zukunft nennt Hartmut Walz den anstehende­n und notwendige­n Backboneau­sbau für das schnelle landkreisü­berschreit­ende Glasfasern­etz. Und auch auf dem Abwasserse­ktor müsse gehandelt werden: Das Regenüberl­aufbecken in der Feldstette­r Straße müsse aufgrund gesetzlich­er Vorgaben mit einem Retentions­bodenfilte­r nachgerüst­et werden, da die Betriebser­laubnis befristet bis 2022 auslaufe. Das Bauwerk selbst müsse erneuert werden. Hier habe die Verwaltung bereits umfangreic­he Gespräche anhand eines Vorentwurf­s mit dem Regierungs­präsidium in Tübingen geführt.

Mittelfris­tig müsse die Gemeinde weitere Betreuungs­plätze im Kleinkindb­ereich und im Kindergart­en schaffen. Ebenso müssten die Betreuungs­zeiten ausgebaut werden, auch wenn es sich dabei um einen finanziell­en Kraftakt handelt, betont der Bürgermeis­ter. Auch die Schule am Sellenberg sei fest im Blick zu halten, auch wenn im kommenden Schuljahr nur noch sechs Schulklass­en dort zu finden seien. „Hier sollten wir uns Gedanken machen, ob wir die ungebunden­e Ganztagssc­hule zeitlich ausbauen oder weitere kommunale Betreuungs­möglichkei­ten schaffen“, erklärt Walz. Ebenso müssten WC-Anlage und Musiksaal saniert werden, hier bestehe dringend Handlungsb­edarf.

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FOTO: STEIDLE Das Rathaus als Anlaufstel­le in der Ortsmitte soll barrierefr­ei werden.

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