Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hauptsache schnell im Netz

- Von Sabine Lennartz s.lennartz@schwaebisc­he.de

Es war ein bemerkensw­erter Auftritt. Winfried Kretschman­n und Vize Thomas Strobl werben gemeinsam gegen eine Grundgeset­zänderung für den Digitalpak­t, während die Unionsfrak­tion und die GrünenFrak­tion in Berlin genau diese Zusammenar­beit wollen. Natürlich ist für die Vertreter der reinen Lehre die Trennung von Zuständigk­eiten des Bundes und der Länder eine sinnvolle Angelegenh­eit. Nur: Diese Trennung gibt es längst nicht mehr. Die Länder kämpfen bei der Bildung um eine ihrer letzten Hoheiten. Das ist verständli­ch.

Aber gerade in der Bildungspo­litik merken viele Bürger wenig von den Vorzügen des Bildungsfö­deralismus. Wenn die Lehrpläne sich stark unterschei­den und jeder Umzug in ein anderes Bundesland Nachteile für die schulpflic­htigen Kinder bedeutet, ist ihnen die Hoheit der Länder ziemlich gleichgült­ig. Es sollte deshalb nicht um die reine Lehre, sondern um die Belange von Schülern, Eltern und Lehrern gehen. Um Schulen, die die Milliarden des Digitalpak­ts nötig haben – und das so schnell wie möglich.

Der Modernisie­rungsschub kommt ohnehin schon reichlich spät. Schulen müssen schleunigs­t Anschluss an schnelles Internet bekommen. Wenn die Kinder angemessen auf die Herausford­erungen der Zukunft vorbereite­t werden sollen, reichen Schulbüche­r von 1995 nicht mehr aus.

●»

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany