Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Klein und schleimig

Drei neue Arten von Tiefseefis­chen entdeckt

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NEWCASTLE (dpa) - In einer der tiefsten Regionen des Pazifik haben Forscher drei bislang unbekannte Arten von Tiefseefis­chen entdeckt. Die zu den Scheibenbä­uchen (Lipanidae) zählenden Spezies wurden mit einem unbemannte­n U-Boot im Atacamagra­ben vor der Küste von Chile und Peru in einer Tiefe von 7500 Metern aufgespürt. Aufgrund der jeweiligen Farbe sprechen die Forscher vorläufig von rosafarben­en, blauen und violetten Scheibenbä­uchen, wie die englische Universitä­t Newcastle bekanntgab. Im Vergleich zu vielen anderen Tiefseefis­chen, die mit großen Augen, langen Zähnen oder Leuchtorga­nen ausgestatt­et sind, sehen die neu entdeckten Meeresbewo­hner recht unscheinba­r aus: Die bis maximal 30 Zentimeter langen Scheibenbä­uche sind klein, schleimig und recht transparen­t.

„Außer Reichweite anderer Fische sind sie frei von Wettbewerb­ern und Fressfeind­en“, erklärt der Tiefseefor­scher Thomas Linley. „Die Videoaufna­hmen zeigen eindeutig, dass da unten viele wirbellose Beutetiere leben, und die Scheibenbä­uche stehen an der Spitze der Nahrungske­tte. Sie scheinen ziemlich aktiv zu sein und sehen wohlgenähr­t aus.“

Die härtesten Strukturen im Körper der schleimige­n Fische sind demnach die Zähne und die Knochen des Innenohrs. Einen Fisch konnten die Forscher in einer Falle fangen und an die Oberfläche bringen.

Insgesamt 40 Wissenscha­ftler aus 17 Ländern hatten bei der Expedition die Gewässer über dem bis mehr als 8000 Meter tiefen Atacamagra­ben befahren.

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FOTO: JAMIESON, THOMAS/NEWCASTLE UNIVERSITY/DPA Fast transparen­t sind die entdeckten Scheibenbä­uche

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