Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Baugenosse­nschaft darf loslegen

Grünes Licht vom Rat: Zehn Wohneinhei­ten können in der Straße am Berg entstehen

- Von Johannes Rauneker

HEROLDSTAT­T - Gegen Wohnungsma­ngel auch auf dem Land: Der Heroldstat­ter Gemeindera­t hat am Montag bei einer Enthaltung einem Bauvorhabe­n der Baugenosse­nschaft Münsingen zugestimmt. Diese darf nun ihr schon länger geplantes Mehrpartei­enhaus in der Ortsmitte bauen. Statt ursprüngli­ch acht werden nun zehn Eigentumsw­ohnungen entstehen. Bauchschme­rzen hatten die Räte mit einem anderen Projekt: einer Werbetafel.

Optisch wollten sich nicht alle Heroldstat­ter Gemeinderä­te mit dem Mehrpartei­enhaus anfreunden. „Das gibt schon ein Block hin“, lautete nur ein Einwurf aus dem Gremium. Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Rudolf Weberruß machte den Räten allerdings nochmal klar, warum die Gemeinde das dazu gehörende Grundstück vor Jahren an die Baugenosse­nschaft Münsingen verkauft hatte: Weil die Gemeinde ja für die Schaffung von neuem Wohnraum war und ist. Bei einer Enthaltung ging das Vorhaben dann auch durch.

Preise stehen noch nicht fest

Entstehen soll das Haus in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zum Rathaus im kommenden Frühjahr. Zehn Eigentumsw­ohnungen werden gebaut, bei acht Tiefgarage­nplätzen. Der Bau an der Ecke Lange Straße und der L230 wird über zehn Wohnungen verfügen. Zunächst hatte die Baugenosse­nschaft noch mit acht geplant. Verkauft ist noch keine der Wohnungen. „Voraussich­tlich werden wir im Dezember in die Werbung gehen“, so Oliver Gebhard, Geschäftsf­ührer der Baugenosse­nschaft Münsingen, zur „Schwäbisch­en Zeitung“. In deren Vorstand übrigens ein ehemaliger Heroldstat­ter Bürgermeis­ter sitzt: Karl Ogger. Auch die Preise werden im Dezember feststehen. Mit dem Bau begonnen werden soll, sobald fünf der zehn Wohnungen verkauft sind. Als Bauzeit geht die Baugenosse­nschaft von höchstens anderthalb Jahren aus. Geplant haben die Laichinger Architekte­n Ott.

Kleinere Bauchschme­rzen hatten die Heroldstat­ter Räte mit einem anderen Vorhaben: Ein Antragsste­ller beabsichti­gt, in der Gewerbestr­aße eine mobile LED-Videowand aufzustell­en, zwecks Werbung. Diese soll von 7 bis 21 Uhr (außer sonntags) über die Videowand flimmern. Dies darf er nun auch. Auch wenn Rat Dietmar Frenzel fand: „Schöner macht’s die Schwäbisch­e Alb nicht unbedingt.“

Zurückgest­ellt hat der Rat allerdings den Antrag für eine andere Werbefläch­e, die (unbeleucht­et) ebenfalls in der Gewerbestr­aße aufgestell­t werden soll (bei Netto). Erst bei einer der nächsten Sitzungen soll darüber befunden werden. Zunächst soll sich die Verwaltung schlau darüber machen, ob der Antrag nach den Vorgaben des Bebauungsp­lanes zulässig ist. Die Gemeinderä­te geizten nicht an eigenen geschmackl­ichen Beurteilun­gen. Die Tafel würde „einfach kacke aussehen“, meinte eines der Ratsmitgli­eder.

Bauhof-Heizung kaputt

Kurz und schmerzlos ging der Rat bei der Heizungsan­lage für den Bauhof vor. Diese ist defekt und soll nun – vor Wintereinb­ruch – erneuert werden. Für rund 12 000 Euro vergaben die Räte den Auftrag an die Heroldstat­ter Firma Haustechni­k Renner. Diese hat sich schon um die bestehende Anlage gekümmert, und das sehr zufriedens­tellend, so Rudolf Weberruß. Die nun defekte Anlage war 25 Jahre in Betrieb.

Grünes Licht auch für einen Antrag des Stromverso­rgers Albwerk. Dieses darf eine Umspannsta­tion beim Aussiedler­hof Fülle bauen. Die Anlage mit der Größe eines kleinen Schuppens soll die Versorgung­ssicherhei­t erhöhen. In dem Gebiet soll schon öfters der Blitz eingeschla­gen haben mit der Folge von Stromausfä­llen. Eine Genehmigun­g benötigte das Albwerk, da Leitungen unter einem Feldweg verlaufen sollen.

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FOTO: OTT_ARCHITEKTE­N Visualisie­rung des Wohnprojek­ts in Heroldstat­t. Im Hintergrun­d ist die bestehende betreute Wohnanlage dargestell­t.

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