Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wie man in 15 Stunden einen Garten anlegt
Adrian Hummel aus Westerheim nimmt bei Landschaftsgärtner-Cup in Nürnberg teil
WESTERHEIM - Einen grünen Daumen sprechen sich wohl ebenso viele Menschen zu, die stolz auf ihren blühenden Garten sind, wie ihn sich Leute absprechen, die sich wundern, warum ihre Zimmerpflanze trotz viel Luft und Liebe eingeht. Eine Aufgabe ganz anderer Dimension ist es da, einen Garten professionell unter Wettbewerbsbedingungen anzulegen. Dieser Herausforderung stellen sich Adrian Hummel und Andreas Keck, die am 13. und 14. September am Landschaftsgärtner-Cup teilnehmen.
Dieser Wettbewerb, die „Deutsche Meisterschaft“der Landschaftsgärtner, findet in diesem Jahr auf der Messe Galabau in Nürnberg statt. Qualifiziert haben sich Adrian Hummel vom Betrieb Staudenmayer aus Westerheim und Andreas Keck von Gartenbau App aus Unlingen durch ihren Sieg bei der baden-württembergischen Landesmeisterschaft auf der Landesgartenschau in Lahr. Die beiden sind also schon ein eingespieltes Team und haben sich die Aufgabe genau eingeteilt. Hummel hat sich auf die Pflasterarbeiten im Wegebereich spezialisiert, während Keck die Mauern erstellt.
Als Vorbereitung dient den angehenden Landschaftsgärtnern eine Skizze des in Nürnberg zu bauenden Gartenausschnittes, allerdings ohne Längen und Maßangaben. Diese bekommen sie erst kurz vor dem Wettbewerb ausgehändigt.
Ein kleiner Teich, ein Weg aus Natursteinpflaster, ein Holzsteg, eine Mauer, ein Baum und einige andere Pflanzen: Gar nicht so schwierig, könnte man meinen. Doch diese Arbeit in nur 15 Stunden präzise und schön auszuführen, benötigt viel Übung, weiß auch der angehende Landschaftsarchitekt Christoph Wanner, der das Team als Trainer begleitet. Besonders wichtig sei es, sich unter Wettbewerbsbedingungen auf die Aufgabe zu konzentrieren: „Du muss dein Ding fahren.“Adrian Hummel ergänzt: „Jeder macht sein Gewerk. Manchmal gibt es Arbeiten, die man gemeinsam machen muss.“
Alles wird von Hand gemacht
In den Wochen vor dem Landschaftsgärtner-Cup hat Trainer Wanner das junge Team akribisch vorbereitet. Auf einem vier Mal vier Meter-Bereich bauten Hummel und Keck den Garten aus der Skizze zunächst in Ruhe, danach auf Zeit auf. Alle Arbeiten müssen dabei von Hand ausgeführt werden, erklärt Christoph Wanner: „Es sind keine Maschinen erlaubt.“Gerade deshalb liegt der Fokus im Wettbewerb auf der richtigen Bearbeitung der Materialien. Bewertet wird neben der Präzision der ausgeführten Arbeiten auch der optische Gesamteindruck. Dazu zählt auch die Auswahl der Pflanzgestaltung, die die Teilnehmer zum Schluss nach eigenem Ermessen gestalten dürfen.
Peter Staudenmayer, Inhaber der Firma Staudenmayer Gartengestaltung aus Westerheim, weiß aus eigener Erfahrung, dass die Wettbewerbsatmosphäre für das Team ein besonderes Erlebnis wird. Auch er war zu Beginn seiner Beruflichen Laufbahn ein Teilnehmer Deutscher Meisterschaften.
Werkplan wird ausgehändigt
Einen Tag vor der Meisterschaft erhalten die Teilnehmer den genauen Werkplan ausgehändigt. Für Christoph Wanner, Adrian Hummel und Andreas Keck beginnt dann der wichtigste Teil der Vorbereitung, denn es bleibt nur wenig Zeit, das genaue Vorgehen zu besprechen. Denn für Trainer wie für Zuschauer gilt während des Wettkampfes das strikte Verbot, mit dem Team in Kontakt zu treten. Spätestens dann müssen sich Hummel und Keck ganz auf ihre eigene Stärken besinnen, um die Deutsche Meisterschaft nach Westerheim und Unlingen zu holen. Mit vor Ort werden außerdem die beiden Ausbilder, Peter Staudenmayer und Uschi App, sein, um hautnah und Vorort die Entscheidung zu erleben.