Aus einem anderen Blickwinkel

Häufig schaue ich am Wochenende in den Himmel und sehe die Segelflieger vom Laichinger Fluggelände in der Luft tanzen.

Jetzt habe ich die Perspek- tive gewechselt. Die Mitglieder der Fliegergruppe Gingen/ Fils haben mich mit genommen. Ich stieg mit Fluglehrer Johannes Scheifele in das Segelflugzeug ein – anfangs skeptisch.

Mit 25 Jahren schon Fluglehrer? „Ja, es ist eine Verantwortung“, sagt der Gingener, der allerdings schon seit seinem 16. Lebensjahr wöchentlich „in die Luft geht“. Er vergleicht es mit Autofahren: „Da hat man ja auch Verantwortung für seine Mitfahrer.“Da hat er Recht. Ich lehne mich zurück, der Fallschirm im Rücken ist eine angenehme Polsterung. Ich bin schon mehrere Male geflogen und trotzdem ist jeder Start anders und jeder Flug aufregend. Scheifele hatte dafür ein gutes Gespür. Er erklärte mir, was ich am Horizont sehe, und lenkte mich so auch ab.

Er bemerkte auch sofort, als ich ruhiger wurde. Druck auf den Ohren und leichte Übelkeit: Wir flogen zurück und setzten ganz sanft auf. Ein faszinierendes Hobby, das ebenfalls mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat. Eine zweijährige Ausbildung komme dem Erlernen eines Musikinstrumentes gleich. Das wolle nicht jeder. Doch wer dran bleibt, der weiß es in jeder Sekunde in der Luft: Es lohnt sich!

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