Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
EU streitet über Migration
Südländer sehen Frontex-Ausbau offenbar „skeptisch“
SALZBURG (dpa) - Der Dauerstreit über die Flüchtlingspolitik beschäftigt Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen auch heute. Bereits am Mittwochabend diskutierten die Regierungschefs beim Gipfel in Salzburg, ob und wie im Mittelmeer gerettete Migranten in der EU aufgenommen und verteilt werden sollen. Ratspräsident Donald Tusk hatte die Regierungschefs zuvor aufgefordert, ihre Spaltung in der Flüchtlingsfrage zu überwinden.
Gastgeber Sebastian Kurz hatte vor den Gesprächen klar gemacht, dass es Widerstände von Italien, Spanien und Griechenland gebe. Sie stünden, sagte Österreichs Bundeskanzler, einer Stärkung der EUGrenzschutzbehörde Frontex „skeptisch“gegenüber. Die EU-Kommission hatte zuletzt vorgeschlagen, Frontex bis 2020 auf 10 000 Mitarbeiter auszubauen und ihre Eingriffsbefugnisse in den Mitgliedstaaten zu erweitern.
AACHEN (epd) - Im Hambacher Wald ist am Mittwoch ein Mann tödlich verunglückt. Wie die Aachener Polizei mitteilte, stürzte der Mann, bei dem es sich offenbar um einen Journalisten handelte, aus größerer Höhe von einer Verbindungsbrücke in der Nähe eines Baumhauses. Er starb am Unfallort. Zum Zeitpunkt des Unfalls hätten keine polizeilichen Maßnahmen am betreffenden Baumhaus stattgefunden, erläuterte die Polizei. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Räumung „bis auf Weiteres“ausgesetzt. „Wir können jetzt nicht einfach so weitermachen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf.
Das Waldstück zwischen Köln und Aachen gilt als Symbol des Widerstands gegen den Braunkohleabbau. In Kürze wollte die RWE Power AG mit der Rodung von etwa 100 Hektar Wald beginnen. Für den 6. Oktober planen Umweltverbände eine große Demonstration.