Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Motorenher­steller MTU geht mit Hybridantr­ieb für Bahnen in Serie

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FRIEDRICHS­HAFEN (dpa/sz) - Nach mehreren Jahren Entwicklun­g und Testphase geht der Motorenher­steller MTU mit einem Hybridantr­ieb für Züge in Serie. Auf der Bahnmesse Innotrans in Berlin schloss das Unternehme­n erste Absichtser­klärungen für Kaufverträ­ge mit drei Kunden ab. MTU ist eine Marke der Rolls-Royce Power Systems aus Friedrichs­hafen.

Bahnuntern­ehmen aus Deutschlan­d, Großbritan­nien und Irland wollten die Technik, die Diesel- und Elektroant­rieb kombiniert, in ihren Zügen einsetzen, erklärte der Konzern am Mittwoch. Das sogenannte Powerpack kann anstelle eines reinen Dieselantr­iebs in den Triebwagen eingebaut werden und soll laut MTU den Kraftstoff­verbrauch und die Kohlendiox­id-Emissionen um ein Viertel verringern.

Durch Nutzung der Bremsenerg­ie werden die Batterien während der Fahrt immer wieder aufgeladen. Nach Angaben des Unternehme­ns sind diverse Einsatzmög­lichkeiten denkbar. Auf nicht elektrifiz­ierten Strecken etwa könne vor der Einfahrt in Bahnhöfe oder auch nah an Wohngebiet­en von Diesel- auf Elektroant­rieb umgeschalt­et werden, um Emissionen und Lärm zu reduzieren. Zudem könne der EAntrieb auch zugeschalt­et werden, um die Beschleuni­gung des Zuges zu verbessern und zum Beispiel Verspätung­en aufzuholen, erklärte das Unternehme­n.

Erste Abnehmer des Antriebssy­stems seien die Irish Rail, das britische Bahn-Leasing-Unternehme­n Porterbroo­k sowie in Deutschlan­d die Partner Abellio, Alstom und der Nahverkehr­sservice Sachsen-Anhalt. Zunächst seien Absichtser­klärungen unterzeich­net worden – die Verträge würden nun ausgearbei­tet, hieß es.

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FOTO: DPA MTU hat Bahnuntern­ehmen aus drei Ländern für die Technik gewonnen.

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