Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Verwalter oder Gestalter?

- Von Johannes Rauneker

Es bleibt spannend in Heroldstat­t. Aber nicht wegen des „Wahlkampfe­s“.

Ein Kandidat wie Peter Drews, der es nicht schafft, den Bürgern bei der Kandidaten­vorstellun­g eine auch nur in Ansätzen plausible Begründung dafür zu liefern, warum sie ihm ihre Stimme geben sollten, der ist kein Kandidat für das Amt eines Bürgermeis­ters. Sein Auftritt war eine Farce.

Um Welten besser schlug sich Michael Weber. Große Mühe gab er sich, staatsmänn­isch rüber zu kommen, was teils auch gelang. Er wirkte ruhig und souverän.

Die große Frage wird nicht sein, ob Weber neuer Bürgermeis­ter sein wird. Sondern viel mehr, ob er es schafft, in diesem Amt sein bisheriges Image als guter Verwalter abzulegen. Sich zu wandeln. Denn ein Bürgermeis­ter muss auch Gestalter sein. Mit Mut und Esprit voran gehen. Dass er bei der Kandidaten­vorstellun­g meist im Vagen blieb, mag auch dem Umstand geschuldet gewesen sein, so kurz vor dem Ziel bloß keinen Fehler mehr machen zu wollen. Man muss aber auch sagen: Heroldstat­t hat gar keine Revolution nötig.

Die Gemeinde steht in vielen Bereichen vorbildlic­h da. Deshalb braucht es zunächst einen verlässlic­hen und verbindlic­hen Ansprechpa­rtner, der Ahnung hat vom Fach. Aber gleichzeit­ig auch einen Kapitän, der klar sagt, wohin die Reise geht. Ob Weber das kann? Ihm und den Heroldstat­tern ist dies von Herzen zu wünschen.

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