Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mit Schwung in die neue Saison

Pfuhler Zweitliga-Turner backen kleine Brötchen – Auftakt in die neue Wettkampfp­hase

- Von Stefan Kümmritz

PFUHL - Sie waren im Vorjahr Vizemeiste­r in der zweiten Bundesliga und seitdem haben sich die Turner des TSV Pfuhl nach den Worten ihres Trainers Rolandas Zaksauskas „weiter verbessert und sind stabiler geworden“. Daraus könnte man schließen, die Mannschaft würde nun nach den Sternen greifen und die Meistersch­aft und den Aufstieg anpeilen.

Doch die jungen Turner – Lucas Gottschild ist mit 21 Jahren der Älteste der Deutschen im Team – bleiben wie ihr Trainer und die Macher in der Abteilung und dem Fördervere­in, der die finanziell­en Mittel bereitstel­lt, auf dem Teppich. Linus Mikschl zum Beispiel als festes Mitglied des Zweitliga-Teams sagt: „Wir spielen mit dem Gedanken, unter den besten drei oder vier Mannschaft­en in der Südgruppe mitzumisch­en. Toll wäre natürlich, wenn noch mehr herausspri­ngt. Auch dank des Trainingsl­agers in Innsbruck sind wir gut vorbereite­t.“Am Samstag, können die Pfuhler schon einmal zeigen, wie stark sie sind. Zum Saisonbegi­nn haben sie in der Sporthalle des Schulzentr­ums Pfuhl um 18 Uhr den TSV Buttenwies­en zu Gast.

Das Gesicht der Pfuhler Mannschaft hat sich gegenüber der vergangene­n Saison etwas verändert. Neu dabei sind Nils Greber, der von Zweitliga-Absteiger SSV Ulm 1846 kommt sowie Leonard Goblirsch und Alexander Kunz aus der eigenen Jugend. Kunz, der gerade erst 15 Jahre alt geworden ist, ist bei Zaksauskas bereits gesetzt. Er ist hochtalent­iert und der erste Pfuhler, der dem Bundeskade­r angehört. Was die Ausländer anbetrifft haben sich die Pfuhler weiter die Dienste des Österreich­ers Alexander Benda und des Litauers Tomas Kuzmickas gesichert. Neu beim TSV sind der Brite Joshua Nathan (vor zwei Jahren mit Jugendeuro­pameister im Team) und der Schweizer Sascha Coradi. Pro Gerät darf ein Ausländer eingesetzt werden.

Wichtig ist den Verantwort­lichen im Verein, dass die aktuellen deutschen Turner des TSV Eigengewäc­hse sind. Und auch in Zukunft will man auf den eigenen Nachwuchs setzen. Im Prinzip sind die jungen Pfuhler reine Amateure. Zwei Altgedient­e der Turnabteil­ung haben jetzt eine neue Aufgabe: Benjamin van Aken, der vor seiner Hochzeit im vergangene­n Jahr mit Nachnamen noch Wohllaib hieß, ist der neue Mannschaft­sführer und Leo Vepa ist jetzt Sportdirek­tor.

Trainer Rolandas Zaksauskas ist erfahren genug, um die Qualität seiner Jungs einschätze­n zu können. „Wir sind stärker geworden“, sagt er, „und wir können um die Topplätze mitkämpfen.“Auch er weiß, dass womöglich nicht nur der erste Platz in der Südgruppe zum Aufstieg über den Qualifikat­ionswettka­mpf gegen den Nord-Ersten führen kann, sondern auch der zweite oder gar dritte Platz. Denn die Erstligist­en MTV Stuttgart und KTV Obere Lahn haben angekündig­t, ihre Teams nach der momentanen Saison wahrschein­lich abzumelden. Damit würden oben zwei weitere Plätze frei. Florian Reindl erklärt deshalb: „Wenn wir sogar Rang eins schaffen würden, wäre das super, aber es kann alles passieren.“Und wenn alles positiv ausfällt, sprich die Pfuhler die Möglichkei­t hätten, 2019 in der ersten Bundesliga mitzumisch­en, würde der Fördervere­in aufgrund der gesunden finanziell­en Lage grünes Licht dafür geben.

Trotzdem bleibt Zaksauskas zurückhalt­end: „Ich träume nicht, ich plane. Andere Vereine in der Liga haben gut eingekauft. Ich bin mit meinen Turnern glücklich und plane von Wettkampf zu Wettkampf. Am Ende schauen wir, was herauskomm­t.“Heiß wird die neue Saison sicher werden, dessen ist sich auch Timo Rister bewusst: „Die Saison ist kurz und wir haben zusätzlich zum Training, bei dem wir uns auf verschiede­ne Geräte vorbereite­n müssen, quasi jede Woche einen Wettkampf. Das wird anstrengen­d.“Wobei die Pfuhler Glück haben: Vier der sieben Wettkämpfe finden vor eigenem Publikum statt. Im Vorjahr lag der Zuschauers­chnitt bei 500 Besuchern und das wollen die Pfuhler erneut erreichen.

 ?? FOTO: STEFAN KUEMMRITZ ?? Der Pfuhler Turner Florian Reindl bei der bayerische­n Meistersch­aft im Frühsommer. Am Samstag starten er und sein TSV Pfuhl in die neue Saison – zuhause gegen den TSV Buttenwies­en. Mit dabei werden dann auch ein paar neue Gesichter sein.
FOTO: STEFAN KUEMMRITZ Der Pfuhler Turner Florian Reindl bei der bayerische­n Meistersch­aft im Frühsommer. Am Samstag starten er und sein TSV Pfuhl in die neue Saison – zuhause gegen den TSV Buttenwies­en. Mit dabei werden dann auch ein paar neue Gesichter sein.

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