Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Beate Merk will es noch mal wissen

Die langjährig­e Ministerin genießt jetzt ihre Zeit als einfache Abgeordnet­e und möchte fünf weitere Jahre dranhängen

- Von Michael Ruddigkeit

NEU-ULM - Selbst Parteifreu­nde wollten ihr anfangs nicht glauben. Doch Beate Merk versichert: „Es gab keine Enttäuschu­ng.“Das sagt sie auch heute, ein halbes Jahr später. Gemeint ist der 21. März, der Tag, an dem sie erfuhr, dass sie im neuen Kabinett unter Ministerpr­äsident Markus Söder nicht mehr dabei ist – und das nach fast 15 Jahren als Ministerin. „Ich war innerlich darauf vorbereite­t“, erklärt die CSU-Politikeri­n. „Und ich habe mir immer gesagt: Es ist eine Aufgabe auf Zeit.“Nach einer stressigen Phase, in der die große Wohnung in München aufgelöst und das Büro umstruktur­iert werden mussten, ist Merk mit sich im Reinen – und genießt ihre Zeit als einfache Abgeordnet­e.

„Wieder mehr Zeit für die Gespräche mit den Menschen zu haben, für die Anliegen vor Ort, das tut unheimlich gut“, erzählt die 61-Jährige. Sie habe sich immer als Dialog-Politikeri­n gefühlt. „Die Kommunikat­ion mit den Menschen steht für mich an erster Stelle.“Gleichzeit­ig könne sie bei der Lösung von Problemen auf ein starkes Netzwerk zurückgrei­fen, sowohl im Kreis Neu-Ulm als auch in München.

Schwerpunk­tthema Sicherheit

Die CSU-Kandidatin ist klare Favoritin auf das Direktmand­at im Stimmkreis Neu-Ulm, das sie 2013 erstmals holte. Fünf Jahre zuvor war sie über die Liste erstmals in den Landtag eingezogen. Einer ihrer Schwerpunk­te ist das Thema innere Sicherheit, „das mich immer schon umgetriebe­n hat“. Bayern sei das sicherste Bundesland in Deutschlan­d. Und das solle auch so bleiben.

Die Flüchtling­sthematik spielt in diesem Zusammenha­ng ebenfalls eine Rolle. „Das Thema Migration schaue ich mit aller Differenzi­erung an“, betont Merk. Wichtig sei, zu wissen, wer ins Land kommt und was derjenige hier will. Kriminelle müssten abgeschobe­n werden. Doch es gebe junge Migranten, die toll integriert seien und eine Ausbildung machten. „Die will ich unterstütz­en.“Dafür gebe es die 3+2-Regelung.

Ein Anliegen ist ihr die Förderung von Familien, vor allem bei der Pflege. Einen tieferen Einblick hat die Politikeri­n kürzlich erhalten, als sie in einem Pflegeheim hospitiert hat. Infrastruk­tur und Naturschut­z sind zwei weitere Bereiche, die Merk am Herzen liegen. „Wir müssen Straßen bauen, wir brauchen Platz für Wohnungen“, sagt sie.

Trotz der jüngsten Wahlprogno­sen, die die CSU auf einem historisch­en Tief sehen, sagt Merk: „Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Ergebnis holen.“Es gebe keinen Grund, in irgendeine­r Art frustriert zu sein. Vielmehr gelte es, sehr ruhig und klar deutlich zu machen, „was unsere Politik ist“. Sie verweist auf Erfolge der Vergangenh­eit und auf Konzepte für die Zukunft, kurz gesagt: „Bayern ist ein Land, in dem so vieles so gut ist.“

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FOTO: HORST HÖRGER Beate Merk.

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