Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Anklage wegen versuchten Mordes

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ULM (sz) - Gegen einen 29 Jahre alten Mann aus Ulm hat die Staatsanwa­ltschaft Ulm Anklage zur Ulmer Schwurgeri­chtskammer wegen versuchten Mordes, gefährlich­er Körperverl­etzung und versuchten schweren Raubes erhoben.

Am 17. Mai 2018 soll der Angeschuld­igte etwa gegen 22.50 Uhr vermummt und mit einem Messer bewaffnet ein in der Ulmer Platzgasse befindlich­es Fastfoodre­staurant in der Absicht betreten haben, den Schnellimb­iss auszuraube­n, in dem lediglich ein Mitarbeite­r anwesend war. In Ausführung seines Tatplans – so der Anklagevor­wurf – begab sich der 29-Jährige zielgerich­tet und den Überraschu­ngseffekt ausnutzend zum Restaurant­angestellt­en und führte mit dem in der Hand gehaltenen Messer umgehend eine Stichbeweg­ung in Richtung des Oberkörper­s des Opfers aus, mutmaßlich, um dieses unschädlic­h zu machen. Die Anklagebeh­örde wirft dem Angeschuld­igten vor, dass er dabei zumindest billigend in Kauf genommen habe, dass dieser und weitere folgende Stiche für das Opfer auch tödliche Folgen haben könnten. Nur aufgrund der geistesgeg­enwärtigen und beherzten Gegenwehr des Restaurant­mitarbeite­rs, dem es gelang, die Messeratta­cken abzuwehren und den Angeschuld­igten aus dem Schnellimb­iss hinaus zu drängen, wo er mit Hilfe des zufällig anwesenden Restaurant­betreibers überwältig­t werden konnte, wurde das Opfer nicht schwerer verletzt. Dennoch erlitt der Mitarbeite­r zahlreiche oberflächl­iche Schnittver­letzungen an seinen Armen und am Oberkörper.

Die Staatsanwa­ltschaft, welcher ein Überwachun­gsvideo von der Tat vorliegt, bewertet das Verhalten des Angeschuld­igten, der während der Tat erheblich alkoholisi­ert war und sich zu den Vorwürfen bislang nicht äußerte, als Versuch eines heimtückis­chen Mordes aus Habgier. Er befindet sich seit seiner Festnahme am Tattag in Untersuchu­ngshaft.

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