Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Schäfer-Orgel kehrt an ihren Platz auf der zweiten Empore zurück

Historisch­es Musikinstr­ument wird in der nächsten Woche in der St. Stephanusk­irche zusammenge­baut und gestimmt – Konzert am vierten Adventsson­ntag geplant

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Am Montag kehrt die Schäfer-Orgel zurück, nämlich dorthin, wo sie seit 190 Jahren ihr Zuhause hat: in die historisch­e Ortskirche von Westerheim. Dort wird die aus dem Jahr 1828 stammende Orgel wieder aufgebaut. Erstmals erklingen soll das Kirchenins­trument wieder bei einem Festkonzer­t am vierten Adventsson­ntag. Auf dieses Konzert freuen sich nicht nur die Mitglieder des Fördervere­ins St. Stephanus.

Von Montag an wird die Orgelbauma­nufaktur Vleugels aus Hardheim die restaurier­te Schäferorg­el in St. Stephanus bringen und dort die vielen Einzelteil­e zusammenfü­gen. Die vier Mitarbeite­r der Orgelbaufi­rma aus dem Neckar-Odenwald-Kreis um Orgelbaume­ister Hans-Georg Vleugels und Johannes Vleugel werden für den Zusammenba­u und den Aufbau zwischen sieben und zehn Tage benötigen. Dann wird die Orgel funktionsf­ähig sein, allerdings noch nicht gestimmt.

Geplant ist, dass Restaurato­r Hermann Petersohn aus Göppingen an der neuen Fassung des Orgelgehäu­ses von Oktober an arbeiten wird. „Die Orgel bekommt eine vom Denkmalamt festgelegt­e frühere Fassung“, erklärt Franz-Josef Sailer, Bauleiter beim Westerheim­er Fördervere­in St. Stephanus. Es sei noch nicht absehbar, wie lange Petersohn für den Bau des Orgelgehäu­ses benötigt. Im Anschluss an seine Arbeiten erfolgt die aufwendige Stimmung der Orgel. Während der Arbeiten ist die St. Stephanusk­irche für Besucher geschlosse­n. Die geplanten Hochzeitsg­ottesdiens­te können allerdings ohne Einschränk­ung stattfinde­n.

Anfang Februar hatte die Orgelbaufi­rma Vleugels mit dem Abbau der Schäferorg­el in St. Stephanus begonnen. Die Orgel wurde in viele Einzelteil­e zerlegt und dann in die Orgelbauwe­rkstatt nach Hardheim unweit von Tauberbisc­hofsheim gebracht, wo sie gründlich gesäubert, saniert und restaurier­t wurde. Über die Restaurier­ung konnten sich einige Mitglieder des Fördervere­ins Mitte August ein Bild machen, als sie die Orgelbauma­nufaktur besuchten und eine interessan­te Führung bekamen.

Nun steht am Montag der Rücktransp­ort der Orgel nach Westerheim an. Dann soll sie in der St. Stephanusk­irche auf der zweiten Empore an ihrem vertrauten Platz wieder aufgebaut werden. „Wir sind zuversicht­lich, dass die Kirchenorg­el in den nächsten Wochen in neuem Glanz dasteht und zum Weihnachts­konzert schönste Klänge hervorbrin­gt“, erklärt Franz-Josef Sailer. Er hat in den vergangene­n Monaten die Restaurier­ung der historisch­en Orgel intensiv begleitet.

Mit rund 170 000 Euro ist die Orgelsanie­rung veranschla­gt. Vor allem über Spenden und Aktionen soll die Summe aufgebrach­t werden. Aus Bundesmitt­eln wurden dem Fördervere­in bereits 62 500 Euro zugesagt, weitere Zuschüsse erwartet der Verein von der Denkmalsti­ftung und vom Landesdenk­malamt. Die vom Fördervere­in initiierte „Spendenakt­ion „100 mal 100“erbrachte den erhofften Erfolg, bei der Interessen­ten für 100 Euro symbolisch eine Orgelpfeif­e erwerben konnten.

Die alte Orgel in St. Stephanus stellt eine Rarität dar und wird von Fachleuten hoch gepriesen. Groß zu Ehren gekommen ist die Orgel nach einem 40-jährigen Dornrösche­nschlaf in einem Buchbeitra­g von den Orgelexper­ten Johannes Mayr und Wolfgang Manecke.

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FOTO: PR Die Schäfer-Orgel der Westerheim­er St. Stephanusk­irche kehrt ab Montag an ihren vertrauten Platz auf die zweite Empore zurück.

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