Basketball: Jetzt erst recht

Meister aus Elchingen will nun auch aufsteigen

ELCHINGEN (pim) - Vor viereinhalb Monaten haben die Baskeballer der Elchinger Scanplus-Baskets mit mehr als 1000 Zuschauern in der Brühlhalle nach dem 85:67-Sieg gegen Rostock die ProB-Meisterschaft gefeiert. In die Freude mischte sich damals Wehmut, denn die Elche wollten nicht aufsteigen, weil ihre Halle den Anforderungen für die ProA nicht entspricht.

Die Spieler wurden damit um den sportlichen Lohn ihrer Leistungen gebracht und die Vermutung lag nahe, dass sich eine Reihe von ihnen andere Vereine suchen würde. Angebote gab es. In erster Linie bemerkenswert ist deswegen vor der neuen Saison, die am Samstag, 22. September, 19 Uhr, mit dem Heimspiel gegen Köln beginnt, dass das Team fast komplett gehalten wurde. „Wer sich im Basketball auskennt, weiß, dass das eigentlich unmöglich ist“, sagt der Meistertrainer Dario Jerkic, der in Elchingen auf den Posten des Sportdirektors wechselte.

Dass Spieler wie das 20-jährige Riesentalent Marko Krstanovic oder Modellathlet Brian Butler bleiben, hat viel mit der Person von Jerkic zu tun. Der Kroate hatte nach seiner insgesamt siebten Meisterschaft als Trainer Optionen bei höherklassigen Vereinen im In- und Ausland. Aber er blieb und setzte damit ein Zeichen dafür, dass er weiter daran glaubt, dass der Aufstieg für den Dorfverein möglich ist. Jerkic verspricht: „Wenn wir wieder in die Play-offs kommen, werden wir in dieser Saison eine Lizenz für die ProA beantragen.“Verbesserungen im Umfeld und in der Organisation dienten als weitere Motivationshilfen bei den Gesprächen mit dem Personal. Die Scanplus-Baskets stellten einen eigenen Physiotherapeuten ein, sie können den Spielern Autos und Wohnungen anbieten.

Von den Stammkräften der vergangenen Saison verabschiedeten sich nur Hayden Lescault, Jere Vucica und Filmore Beck zum PSK Karlsruhe. Mit den Zugängen Chaed Wellian (Basket Viterbo/Italien), Dennis Mavin (Gießen), Marko Jurica (Villach Raiders/Österreich) und Calvin Oldham junior (Leverkusen) sollten die Elche diese Verluste mindestens kompensiert haben. Jerkic sagt: „Die Mannschaft ist wahrscheinlich besser als in der vergangenen Saison. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir wieder in die Play-offs kommen.“

Die Kölner Rheinstars sind gleich ein Prüfstein. In der Vorsaison war Köln Hauptrundenvierter in der ProA, scheiterte aber im Viertelfinale der Play-offs an Karlsruhe und zog sich schließlich freiwillig aus der Liga zurück. Anders als bei den Elchingern gab es einen personellen Umbruch. Trainer Denis Wucherer wechselte nach Würzburg.

FOTO: HÖRGER Mit unbändigem Willen haben sich Dario Jerkic (links) und seine Spieler in der vergangenen Saison die Meisterschaft gesichert. Mit ebenso viel Energie wollen sie in dieser Spielzeit aufsteigen.