Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Brauchen keine Gemeinderäte, die stänkern
Zu dem Artikel „Ratsmitglied bemängelt Vertrauensverlust“vom 20. September in der Schwäbischen Zeitung erhielten wir folgenden Leserbrief:
Als ich den Titel bezüglich des Vertrauensverlusts im Westerheimer Gemeinderat gelesen habe, dachte ich schon, es sei eine ernste Angelegenheit. Mit jeder Zeile traf mich jedoch völlig unerwartet die grausame Wirklichkeit, dass es sich wieder um das Kindergartentheater des Gemeinderats Pius Kneer handelt. Das muss man sich echt auf der Zunge zergehen lassen. Seit Jahren wird den Bürgern vermittelt, dass Bauten nicht nachgenehmigt werden und man hier eine Linie fahre.
Komisch – genau das hat Bürgermeister Hartmut Walz vorgeschlagen und der Gemeinderat schloss sich diesem Vorschlag an. Die Welt schien in Ordnung zu sein. Dass jedoch der Bauherr die nächst höhere Instanz befragte und die ihm dennoch die zustimmende Bauabnahme gab, ist ärgerlich, kam aber schon öfters vor und ist nun eben nicht zu ändern, wenn im Landratsamt andere Ansichten gelten.
Diesen Umstand aber dann dem Bürgermeister als Vertrauensmissbrauch oder Vertrauensverlust und Willkür vorzuwerfen, das ist ja wohl die Höhe. Egal was Bürgermeister Walz vorgeschlagen hätte, man pinkelt ihm gerne ans Bein. Zudem müssen die Gemeinderäte einem Antrag nicht folgen, wenn sie anderer Meinung sind wie der Schultes – und das ist ja Gemeinderat Pius Kneer fast schon aus Prinzip.
Haben unsere Gemeinderäte denn keine wichtigeren Aufgaben und Themen zu besprechen, wie zum Beispiel sich der für Westerheims völlig unakzeptable Leichenhalle endlich anzunehmen? Brauchen wir denn wirklich einen Gemeinderat, der permanent alles in Frage stellt, stets gegen alles ist, was von der Verwaltung kommt und wie eine Spinne lauernd im Netz sitzt und auf den kleinsten, aber nur im Ansatz befindlichen „Fehler“– nicht gefallende Wortwahl oder Ähnliches lauert und darauf stürzt?
Lieber Pius Kneer – selbst in der Bibel heißt es: „Wer ohne Schuld, der werfe den ersten Stein“. Wir Westerheimer Bürger wünschen uns Gemeinderäte, die unsere Gemeinde voranbringen – die gemeinsam Visionen entwickeln und diese zusammen mit der Gemeindeverwaltung umsetzen. Wir wollen keine Gemeinderäte, die nur am Stänkern sind und ständig Stimmung machen und damit jede Menge Energie verplempern. Persönliche Differenzen haben in einem Gemeinderat nichts zu suchen und die Kindergärten sind voll besetzt. Wir brauchen zwar wohl weitere Plätze – aber nicht im Ratszimmer.
Margit Weber, Westerheim