Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Daniel Bohnacker dankt seiner Heimat Westerheim

Beim Schlachtfe­st am SVW-Sportheim erzählt der Skicrosser unter anderem von seiner Einstellun­g zum Sport, zum Leben und zum Glauben

- Von Michael Kroha

WESTERHEIM - Bei einer Frage von Pfarrer Karl Enderle muss Daniel Bohnacker etwas länger nachdanken. Das Publikum muss bereits schmunzeln, da gibt der Westerheim­er Skicrosser zu: „Das ist eine schwierige Frage“– und lacht selbst ein bisschen verlegen.

Ob er nach dem Olympia-Aus und seiner schweren Verletzung einen seelischen Beistand benötigt hätte oder er überhaupt bei seinen Rennen auf der Piste an eine höherer Gewalt glaube, fragt ihn Pfarrer Enderle im ökumenisch­en Gottesdien­st beim Schlachtfe­st im Sportheim des SVW. Der – wie er selbst sagt – eher seltene Kirchgänge­r glaube durchaus „an eine höhere Kraft“und der Weg sei auch ein Stück weit von jemandem vorbestimm­t. So sei zum Beispiel auch sein Kreuzbandr­iss kurz vor der vergangene­n Wintersais­on nicht nur schlecht gewesen: „Ich habe viel über mich gelernt, konnte mich auf andere, teilweise wichtigere Dinge besinnen“, erzählt Bohnacker.

Seine Familie, seine Freunde und seine Heimat Westerheim hätte ihm – wieder einmal – gezeigt, dass sie in schwierige­n Zeiten hinter ihm stehen – so wie damals nach den Olympische­n Spielen 2014 als das Ergebnis nicht wie erhofft und Bohnackers Laune entspreche­nd mies war. Doch der Empfang munterte ihn auf: „Eine Albhalle mit einer Medaille zu füllen ist einfach. Aber dass bei einem solchen Resultat auch noch 300 bis 400 Westerheim­er kommen: Das ist schon einzigarti­g“, sagt Bohnacker, der wie die Laichinger Läuferin Alina Reh im vergangen Jahr als „Stargast“zum Schlachtfe­st geladen war.

Es war der besinnlich­e Start in einen sportliche­n Tag am Sportheim des SV Westerheim. Noch während des Gottesdien­stes machten sich BJunioren des SSV Ulm 1846 Fußball – eher weniger besinnlich – und des SV Westerheim auf dem Weg zum Sportplatz. Der Ausgang des Verbandsst­affel-Derbys war aus Westerheim­er Sicht allerdings weniger festlich: Die Mannschaft von Trainer Jens Füller verlor mit 2:3 (1:3). Besser machte es im Anschluss die zweite Mannschaft, die den TSV Seißen mit 5:0 abfertigte oder auch die erste Mannschaft, die mit einem 3:1-Erfolg ihren Spitzenpla­tz in der Kreisliga A untermauer­t. Den zahlreiche­n Gästen dürfte das – neben Schlachtpl­atte, Bier und tollem Herbstwett­er – sehr gefallen haben.

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FOTO: KROHA Daniel Bohnacker (links) spricht mit Pfarrer Karl Enderle im ökumenisch­en Gottesdien­st beim Schlachtfe­st des SV Westerheim.

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