Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Hoch zu Pferd wird die Krankheit vergessen
Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm ist in Merklingen zu Gast – Idee von Sabrina Schrauf findet Anklang
MERKLINGEN - Vom Gelände des Reit- und Fahrvereins Merklingen erklingt Pferdewiehern. Dann ist Kinderlachen zu hören. Zu Gast in Merklingen sind Mitglieder des Förderkreises für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm.
„Wir wollen den Familien mit den Kindern einfach einen schönen Tag bieten“, erzählt Sabrina Schrauf vom hiesigen Reit- und Fahrverein. Zum sechsten Mal gibt es das Angebot. Schrauf ist die Initiatorin. „Ich wollte Kindern gerne einen solchen Tag ermöglichen. So kam ich auf die Idee“, erzählt die Schriftführerin. Im Rahmen der psychosozialen Nachsorge des Förderkreises habe sich die Aktion der Merklinger fest etabliert.
Jedes Jahr stehen andere Angebote auf dem Programm. Dieses Mal sind es Ponyreiten, Kutschefahren und der Besuch des ASB-Rettungshundezugs aus Orsenhausen. „Wenn die Kinder morgens kommen, dann sind sie noch etwas zurückhaltend. Wenn sie dann aber auf den Pferden sitzen, dann bekomme ich Tränen in den Augen, weil die Kinder die Zeit und ihre Krankheit einfach vergessen“, sagt Schrauf und fügt an: „Und es ist auch für die Eltern schön, zu sehen, dass ihre Kinder einfach mal wieder lachen. Diese glücklichen und strahlenden Kinder sind für einen solchen Tag für mich Lohn genug.“So ergehe es auch den anderen Helfern des Vereins, die sich an diesem Tag Zeit nehmen und tatkräftig unterstützen.
„Trotzdem geht es nicht ohne Sponsoren. Die Albernte sponsert uns das komplette Mittagessen, die Getränke kommen vom Handel Schock und die Firma Ross Natour fährt die Kutsche. Das ist einfach klasse“, dankt die Reiterin. Gemeinsam könne so bewirkt werden, dass die Familien einen gut organisierten Tag in Merklingen erleben können.
Friedrichshafen, Göppingen, Ulm: Die Kinder und ihre Familien kommen nicht nur aus der Region. Trotzdem nehmen sie die Anreise gerne in Kauf. Manche der Kinder sind schon mehrere Male mit dabei gewesen. Sabrina Schrauf kennt sie gut und weiß, worauf sie achten muss. Die Pferde sind gesattelt, auf dem Sandplatz geht es los. Runde für Runde: Die Anspannung weicht, an ihre Stelle treten Gelassenheit und Freude. Die kleinen Kinder-Hände streicheln über das Fell oder halten sich an der Mähne und dem Sattel gut fest.
Lob gibt es von Elvira Wäckerle. Sie ist die Vorsitzende des Förderkreises für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm. „Dieser Aktionstag ist gleichzeitig eine Familienzusammenführung. Kinder liegen oft lange in der Klinik und sind von der Familie getrennt. So können sie einen Tag gemeinsam erleben“, zeigt Wäckerle auf. Sie blickt in die Runde und sieht zufriedene Gesichter. Genau so solle es sein.